Hallen machen Kopfzerbrechen

St Wendel · In die Sanierung ihrer Hallen muss die Stadt St. Wendel immer mehr Geld investieren. So manches Dach ist undicht. In diesem Jahr rechnet Bürgermeister Klaus Bouillon mit Zusatzkosten von einer Million Euro.

 Nach der Sanierung nahmen die Kinder im vergangenen Jahr die Mehrzweckhalle Oberlinxweiler gerne wieder in Besitz. Foto: B&K

Nach der Sanierung nahmen die Kinder im vergangenen Jahr die Mehrzweckhalle Oberlinxweiler gerne wieder in Besitz. Foto: B&K

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Das Regenwasser sucht sich seinen Weg durch das Dach. Sparren werden feucht, Deckenplatten ebenso. Irgendwann tropft es auf den Boden, sind dunkle, nasse Streifen an den Wänden zu sehen. Zunehmend sind auch in der Stadt St. Wendel Sporthallen nicht mehr ganz dicht. "Wir brauchen in diesem Jahr alleine für Sanierungsarbeiten vor allem in unseren Hallen eine Million Euro zusätzlich", sagt der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon. Viele Hallen seien zwischen 30 und 40 Jahre alt, die meisten haben Flachdächer, irgendwann findet die Feuchtigkeit ihren Weg ins Innere. "Diese zunehmende finanzielle Belastung macht mir Sorgen", unterstreicht der Verwaltungschef. Weil es für die Stadt immer schwieriger werde, diese finanziellen Mittel zusätzlich aufzubringen.

325 000 Euro hat laut Bouillon die Sanierung der Mehrzweckhalle Oberlinxweiler im vergangenen Jahr gekostet. In diesem Jahr müssen weitere 25 000 Euro für neue Warmwasserleitungen in diesem Gebäude aufgebracht werden. Für neue Wasserleitungen, die aufgrund verschärfter Vorschriften der Trinkwasserverordnung eingebaut werden müssen, sind für die Mehrzweckhalle Niederlinxweiler in diesem Jahr 40 000 Euro vorgesehen.

Der Bürgermeister zählt einige weitere Projekte auf: Das Dach der Schulturnhalle Niederkirchen muss für rund 100 000 Euro saniert werden. In Winterbach rechnet er bei der Erneuerung des Hallendaches sogar mit mehr als 250 000 Euro. Hier überlege man, ob man nicht statt des Flachdaches ein Satteldach einbaue, das man auch gleich richtig isolieren könne, so Klaus Bouillon. Nicht zu vergessen die Halle in Urweiler. Auch lässt das Dach Feuchtigkeit durch. Der Bürgermeister schätzt die Reparaturkosten auf 50 000 Euro.

Die laufenden Unterhaltungskosten für die Hallen und Dorfgemeinschaftshäuser belaufen sich nach Angaben des Bürgermeisters auf weitere zwei Millionen Euro. Und sie steigen, wegen der höheren Preise für Energie vor allem.

"Ein Hauptschwerpunkt nach Abschluss der noch laufenden Großprojekte wird in Zukunft die Erhaltung unserer Gebäude sein", sagt Bouillon. Dann werde auch das Sportzentrum in St. Wendel an die Reihe kommen. Bei der großen Sporthalle rechnet er mit einem Investitionsbedarf von mehr als einer Million Euro.

Trotz dieser hohen Kosten bleibt es dabei, dass die Vereine für ihren Übungsbetrieb die Hallen kostenlos nutzen können. Wie lange? "Solange wie möglich", sagt der Bürgermeister. Die Vereine leisteten wichtige Arbeit für Kinder und Familien. Bouillon: "Sie zu unterstützen, ist Sozialpolitik."

Allerdings mahnt er gleichzeitig vor überzogenen Forderungen. Mancher vergesse leicht, was die Stadt an freiwilligen Leistungen schon erbringe.

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