Halberg Guss will durchstarten

Saarbrücken. Matthias Schwabbauer, Chef der Neue Halberg Guss GmbH, will nach der Insolvenz in den nächsten drei bis vier Jahren die Wettbewerbsfähigkeit der Brebacher Gießerei erhöhen. Dazu gehöre neben Investitionen auch, alle Arbeitsabläufe im Unternehmen zu überprüfen. "Ein Arbeitsplatzabbau ist nicht das Ziel", sagt Schwabbauer

Saarbrücken. Matthias Schwabbauer, Chef der Neue Halberg Guss GmbH, will nach der Insolvenz in den nächsten drei bis vier Jahren die Wettbewerbsfähigkeit der Brebacher Gießerei erhöhen. Dazu gehöre neben Investitionen auch, alle Arbeitsabläufe im Unternehmen zu überprüfen. "Ein Arbeitsplatzabbau ist nicht das Ziel", sagt Schwabbauer.In dieser Woche waren der Linke-Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze und Landeschef Rolf Linsler zu Besuch bei Halberg Guss und sprachen auch mit dem Betriebsrat. Wichtig ist für Schwabbauer, neue Aufträge an Land zu ziehen. Dann stehe das Unternehmen gut da. Die niederländische Firmengruppe HTP hatte im vergangenen Jahr Halberg Guss übernommen, nachdem das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Die Mitarbeiter stimmten einem Sanierungstarifvertrag zu, der unter anderem bis 2016 Abstriche beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld und eine längere Arbeitszeit vorsieht. Schwabbauer kündigte an, das Unternehmen werde auch einen zweistelligen Millionenbetrag in den Umweltschutz in Brebach investieren.

Als großes Plus im Saarland sieht der Geschäftsführer die qualifizierten Facharbeiter, die weiter ausgebildet werden müssten. 1400 Mitarbeiter habe Halberg Guss und rund 40 Auszubildende. Lutze und Linsler sprachen das Leiharbeiter-Problem an. Die 170 Leiharbeiter seien wichtig für die Flexibilität des Unternehmens, meinte Schwabbauer. Sorgen bereiten dem Firmenchef die hohen Energiekosten, die zum Beispiel im Vergleich zu Frankreich ein Wettbewerbsnachteil seien. Im Verbund mit anderen energieintensiven Unternehmen kaufe Halberg Guss Energie direkt an der Leipziger Börse. Halberg Guss produziert Motorblöcke, Zylinderköpfe und Kurbelwellen. Zu den Kunden zählen die Autobauer VW, Opel, Mercedes und Peugeot sowie viele Lkw-Hersteller.

Celik Mahmut, Vorsitzender des Betriebsrats, sagte der SZ, die Investitionen in Höhe von 128 Millionen Euro seien sehr wichtig für den Erhalt des Brebacher Standorts und eine Gegenleistung für den Sanierungstarifvertrag. Die Stimmung im Betrieb sei gut. Trotzdem bleibt Mahmut vorsichtig: "Wir warten jetzt ab, wie die Investitionen umgesetzt werden." Zum Lob des Geschäftsführers, die Fachkräfte im Saarland seien sehr gut ausgebildet, sagt der Betriebsrats-Chef selbstbewusst: "Wir wissen, dass wir gut sind."

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