Halbe Million Pflanzen lässt Stadt blühen

Saarbrücken. Trotzig prangen Primeln und Stiefmütterchen als bunte Kleckse oder Farbenteppiche aus dem nervenden Dauergrau, das sich seit vielen Wochen über Saarbrücken spannt

 Andrea Schneider vom Gartenamt kümmert sich hier um Blumen am Nordeingang des Deutsch-Französischen Gartens. Foto: Becker&Bredel

Andrea Schneider vom Gartenamt kümmert sich hier um Blumen am Nordeingang des Deutsch-Französischen Gartens. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Trotzig prangen Primeln und Stiefmütterchen als bunte Kleckse oder Farbenteppiche aus dem nervenden Dauergrau, das sich seit vielen Wochen über Saarbrücken spannt. Stadtsprecher Robert Mertes stellte für die Saarbrücker Zeitung auf Anfrage zusammen, was für diese Pflanzenpracht zu tun ist: "Die Vorbereitungen für ein frühlingshaftes Saarbrücken beginnen immer bereits im Herbst des Vorjahres mit dem Setzen der Blumenzwiebeln für Tulpen, Hyazinthen und Narzissen. 220 000 Blumenzwiebeln sind in den Beeten der Grünanlagen im Stadtgebiet und im Deutsch-Französischen Garten verteilt worden. Diese Blumenzwiebeln kosten uns rund 15 000 Euro."Anderes, was jetzt blühe, komme schon als Jungpflanze in die Kübel. Beispiel: Seit Ende März leuchten in der Bahnhofstraße oder vor dem Rathaus sowie im Deutsch-Französischen Garten (DFG) rund 70 000 Stiefmütterchen, Gänseblümchen, Primeln und Vergissmeinnicht. "Für diesen Frühlingsflor verwenden wir Blumen, die auch Frost vertragen können", sagt Mertes.

Bald folge in der Landeshauptstadt die nächste große Pflanzaktion. "Für den Sommerflor, den wir im Mai anlegen, ziehen wir in unserer Zentralgärtnerei Petunien, Geranien, Salvien, Margeriten, Studentenblumen und viele andere Blumensorten vor. Diese rund 200 000 Pflanzen setzen wir nach den Eisheiligen, da sie frostempfindlich sind. Auch die Blumenampeln an den Brücken und auf den Plätzen im Stadtgebiet bringen wir dann mit blühenden Pflanzen an. Diese werden als Jungpflänzchen beschafft oder selbst ausgesät und anschließend in der stadteigenen Gärtnerei bis zum Auspflanzen fertig kultiviert."

Die städtische Gärtnerei lohne sich, sagt Mertes. "Die Jungware kostet rund 20 000 Euro. Würden wir die Blumen pflanzfertig kaufen, würde das rund 340 000 Euro kosten."

Die Männer und Frauen vom Gartenamt bringen nicht alle Sommerpflanzen gleichzeitig in die Erde. Mertes: "Eine Reserve halten wir in unserer Zentralgärtnerei vor, da erfahrungsgemäß fünf bis zehn Prozent der Blumen entweder gestohlen oder durch Vandalismus zerstört werden. An diesen Stellen pflanzen wir nach, damit das schöne Bild der blühenden Blumen erhalten bleibt."

Alles in allem erstrecken sich Parks, Spielplätze und gestaltete Grünflächen an den Straßen über rund 300 Hektar, also etwa drei Millionen Quadratmeter. Hinzu kommen Wälder und Friedhöfe, um nur die wichtigsten weiteren Grünflächen zu nennen. Besonders wichtig unter den Saarbrücker Parks ist der Deutsch-Französische Garten. Seine Besucher dürfen sich Robert Mertes zufolge 2013 über zwei große Neuheiten freuen. "In diesem Jahr ist vorgesehen, den Musikpavillon zu sanieren und den großen Platz zwischen dem Lesepavillon und dem Musikpavillon neu zu gestalten. Die Investitionssumme für beide Maßnahmen beträgt 750 000 Euro." "Fünf bis zehn Prozent der Blumen werden entweder gestohlen oder zerstört."

Stadtsprecher Robert Mertes

Stichwort

133 Frauen und Männer vom Gärtner über den Handwerker und den Innendienstler bis zum Azubi kümmern sich als Beschäftigte der Stadt um die Saarbrücker Grünanlagen. Die Stadt setzt außerdem mit der Neuen Arbeit Saar und dem Zentrum für Beruf und Bildung 35 bis 40 Arbeitslose ein. Darüber hinaus vergibt Saarbrücken Grünflächen-Arbeiten für etwa 650 000 Euro pro Jahr an Gartenbau-Firmen. red

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