Händler kommen gern zum Markt ins Bohnental
Scheuern. Mit Helmut Schaadt ins Gespräch zu kommen, ist einfach. Der Saarlouiser ist äußerst kommunikativ. Das bringt sein Beruf wahrscheinlich mit sich: Schaadt hat sich auf alles Essbare aus dem Meer spezialisiert und verkauft auf Märkten Fische sowie Krusten- und Schalentiere. Seit wenigen Wochen gehört auch Scheuern zu seinen regelmäßigen Standorten
Scheuern. Mit Helmut Schaadt ins Gespräch zu kommen, ist einfach. Der Saarlouiser ist äußerst kommunikativ. Das bringt sein Beruf wahrscheinlich mit sich: Schaadt hat sich auf alles Essbare aus dem Meer spezialisiert und verkauft auf Märkten Fische sowie Krusten- und Schalentiere. Seit wenigen Wochen gehört auch Scheuern zu seinen regelmäßigen Standorten. Auf dem Bohnentaler Wochenmarkt, der jeden Mittwoch auf dem Scheuerner Dorfplatz gegenüber der Kirche stattfindet, wartet er immer morgens ab 6.30 Uhr auf Kundschaft. Für die hat er nicht nur seine Ware, die er fast so gut kennt wie seine Familie, sondern auch jede Menge Tipps und Tricks zu ihrer Zubereitung parat. Backfisch bereitet Schaadt selbst frisch am Stand zu. Dabei kann man dem Fischspezialisten zuschauen, wie er schnell und gekonnt die Fischfilets entgrätet. Hobby-Köche können da fast neidisch werden. Schaadt ist nicht der einzige Markthändler, der Scheuern regelmäßig einen Besuch abstattet. Die Familie Gerard aus Saarlouis ist seit rund einem halben Jahr und damit seit Anfang an dabei. Ihr Arbeitstag beginnt jeden Morgen um 2.30 Uhr. Direkt nach dem Frühstück geht's zum Großmarkt nach Saarbrücken, auf dem frisches Obst und Gemüse eingekauft wird. Gegen sechs Uhr wird dann der Stand in Scheuern aufgebaut und bestückt. "Gegen 6.30 Uhr sind bereits die ersten Kunden da, die auf dem Weg zur Arbeit kurz anhalten", erzählt Margareta Gerard. Wie Schaadt sind die Gerards mit dem Standort durchaus zufrieden. Nicht jeder Markttag sei wie der andere, sagt die Marktfrau. "Aber es lohnt sich für uns hierher zu kommen." Kein Wunder, denn der Wochenmarkt wird bei den Bohnentalern augenscheinlich gut angenommen. An den Marktständen ist eigentlich immer etwas los.Grundversorgung gesichertBevor es den Wochemarkt gab, ging es Scheuern wie vielen Dörfern in der Republik: Es fehlte ein Geschäft, in das man auch mal zu Fuß gehen kann, um frische Lebensmittel einzukaufen und dabei das Neueste aus dem Dorfgeschehen zu erfahren. Denn den Fleischer um die Ecke gibt es schon lange nicht mehr, und auf dem Weg zum Supermarkt ist man auf das Auto oder den Bus angewiesen. Mit dem Bohnentaler Markt sei jetzt etwas für die Grundversorgung an Lebensmitteln im Dorf getan, freut sich Ortsvorsteher Dietmar Lauck. Jetzt könnten auch Menschen, die nicht so mobil seien, ohne Probleme frisches Obst und Gemüse bekommen. Doch nicht nur das: "Mit dem Markt haben die Scheuerner und Bohnentaler wieder einen Ort der Kommunikation, einen Treffpunkt, um mal wieder mit den Leuten im Dorf zu reden", so Lauck. Der Markt sei bereits nach so kurzer Zeit zu einem festen Bestandteil des Dorflebens geworden. Die Idee dazu hatte Laucks Stellvertreter Harald Klein. Der kümmert sich auch drum, dass der Markt weiter wächst. So treten seit drei Wochen auch Werner und Hildegard Blinn mit Fleisch- und Wurstwaren von ihrem Bauernhof aus Winterbach in der Pfalz die allmittwöchliche Fahrt nach Scheuern an. Es lasse sich gut an, meint Werner Blinn. Darüber hinaus verkauft Christian Scherer aus Vogelsbüsch Wein und Spirituosen sowie Insektengitter. Es gibt einen Stand mit Marmeladen und Brot und alle 14 Tage auch welche mit Kleidern und Messern. Demnächst soll in Scheuern noch ein Dorfladen gebaut werden, erläutert Lauck. Oberhalb des Friedhofes an der Hauptstraße. Die Angebotspalette werde dort sich eine etwas andere sein, meint der Ortsvorsteher. So dass sich Markt und Dorfladen künftig ergänzen könnten. Zum weiteren Vorteil der Scheuerner und Bohnentaler.