Haben Gemeinden zu viele Lichter zu lange brennen?

St. Wendel. "Wo können klamme Gemeinden sparen?" Das fragte die Saarbrücker Zeitung vor einigen Tagen ihre Leser und bat sie um Vorschläge. Aus Bubach meldete sich Horst Edinger, der Im Borresch 6 wohnt. An vielen Tagen stellt er fest, dass die Straßenbeleuchtung abends viel zu früh ein- und morgens viel zu spät ausschaltet

 Straßenlichter aus? Kann hier gespart werden? Foto: dpa

Straßenlichter aus? Kann hier gespart werden? Foto: dpa

St. Wendel. "Wo können klamme Gemeinden sparen?" Das fragte die Saarbrücker Zeitung vor einigen Tagen ihre Leser und bat sie um Vorschläge. Aus Bubach meldete sich Horst Edinger, der Im Borresch 6 wohnt. An vielen Tagen stellt er fest, dass die Straßenbeleuchtung abends viel zu früh ein- und morgens viel zu spät ausschaltet. "Manchmal ist es am Abend überhaupt noch nicht dunkel. Und morgens ist es oft schon lange hell - und die Lampen brennen immer noch", beklagte der SZ-Leser.Ums Stromsparen bei der Straßenbeleuchtung hat sich Horst Edinger ebenfalls Gedanken gemacht. Seine Rechnung sieht so aus: Bei 1000 Straßenlaternen mit einer geschätzten Wattzahl von 80 bis 100, die abends 15 Minuten später und morgens eine Viertelstunde früher ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden, betrage der Spareffekt täglich zehn Euro. Auf 365 Tage umgerechnet seien das 3650 Euro.

Der Betriebsleiter der St. Wendeler Stadtwerke, Reiner Müller, begrüßt es, dass sich SZ-Leser Gedanken um mögliche Sparprojekte machen. Das Ein- und Ausschalten der Straßenlaternen sei jedoch eine von vielen Faktoren abhängige und recht komplizierte Sache. "Es gibt viele Bürger, die bemängeln, dass die Beleuchtung abends zu spät eingeschaltet und morgens zu früh ausgeschaltet würde", sagt Müller gegenüber der SZ. "Die Meinungen, was noch hell oder noch nicht dunkel ist. gehen oftmals auseinander. Man kann eben nicht jedem Bürger gerecht werden."

Das Ein- und Ausschalten der Lampen kann nach seiner Information über zwei verschiedene Systeme erfolgen. Das eine sei das so genannte astronomische Fenster, das sich nach den Sonnenauf- und -untergangszeiten richte. Das zweite System seien die Lichtsensoren, die an verschiedenen Stellen im Bereich der Kernstadt und der Stadtteile montiert seien. Sie messen die Helligkeit und schalteten entsprechend ein und aus. Wenn diese Sensoren aus irgendwelchen Gründen das Ein- und Ausschalten nicht übernehmen könnten, dann würde das "astronomische Fenster" in Aktion treten. Sprich: nach Uhrzeit. "Damit ist das Ausleuchten der Straßen auf jeden Fall sichergestellt", sagte Reiner Müller.

"Die größte Ersparnis liegt auf dem Gebiet ,Stopp dem Ferienpark Bostalsee', schreibt Günter van Beek aus Gonnesweiler. "Sollte dieses Projekt realisiert werden, kommen auf die Gemeinde Nohfelden mit Sicherheit noch viel größere Kosten zu." Ein Feriendorf dieser Größenordnung mit entsprechernder Infrastruktur verursache der Gemeinde mit Sicherheit nicht vorhersehbare Kosten. "Soll im Saarland ein zweites Gondwana entstehen?", fragte der Leser. gtr

Auf einen Blick

Am kommenden Mittwoch, 26. Januar, ist unser Lesertelefon eine Stunde lang für Sie geschaltet. Dann können Sie Ihre Sparvorschläge erneut los werden. Zwischen 16 und 17 Uhr nehmen wir Ihre Anrufe entgegen. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer (0 68 51) 9 39 69 55. red

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