Turn-Show Applaus für diese Körperkunst

Saarbrücken · Sie gilt als Blick in eine Welt nahezu unbegrenzter körperlicher Möglichkeiten: die „Gymmotion“-Akkrobatikshow. Jetzt waren die gelenkigen Akteure wieder in Saarbrücken zu Gast.

 Der Auftritt der Handstand-Akrobaten „Duo Kvas“ bei der „Gymmotion“-Show in der Saarlandhalle.

Der Auftritt der Handstand-Akrobaten „Duo Kvas“ bei der „Gymmotion“-Show in der Saarlandhalle.

Foto: BeckerBredel

Drei Gestalten in geöffneten Zwangsjacken hantieren an einem Russischen Barren. Zu den Aktionen des Trios Boytsov wird lateinamerikanische Panflötenmusik gespielt. Und es stellt sich die Frage: Welche Herausforderung ist größer: ein tief oder ein hoch positionierter Barren?

Unter dem Motto „Imagination“ ging am Donnerstag die beliebte Veranstaltung „Gymmotion“ in der Saarlandhalle in Saarbrücken über die Bühne. Die Show ist seit dem Jahr 2000 fest im Saar-Sportkalender verankert. Zu sehen war eine Mischung aus Turnen, Theater, Artistik, Varieté und einigen anderen Puzzleteilen. Franz Josef Kiefer, Präsident des Saarländischen Turnerbundes, eröffnete die traditionsreiche Show mit vielen lobenden Worten, unter anderem für das Engagement der Ehrenämtler.

Ebenfalls mit dabei waren „Drums alive“ vom TV Ritterstraße sowie die „Steppenden Weiber“ vom TV Püttlingen, die gemeinsam mit dem TG Landsweiler einen rhythmusbetonten Auftritt absolvierten. Dabei stellten sie unter anderem die neue Trend-Sportart „Jumping Fitness“ vor. „Turnen bedeutet nicht unbedingt Geräteturnen“, so Kiefer. Und er behielt Recht. Das offizielle Showprogramm unterhielt so beispielsweise mit Vorführungen aus dem Bereich der Rhythmischen Sportgymnastik: Laura Jung, eine der regional gefeierten „Jungstars“ in diesem Bereich, zeigte eine Verbindung aus Tanz-Elementen mit dem Band und gelegentlichen Darbietungen mit dem Reifen.

Wesentlich turbulenter ging es beim STV Wettlingen und ihrem Auftritt an den Schaukelringen zu. Mit Hochgeschwindigkeit flogen die Akteure geradezu durch die Manege. Ebenfalls im Scheinwerferlicht: Der komödiantische „Flugzoo“ von Claude Criblez, der einen Fisch nicht von einem Delfin unterscheiden konnte und aus einem Kätzchen schon fast ein Raubtier-Stachelschwein mit Ballonkopf verwandelte.

Lasziv und mit einem roten Stofftuch „bewaffnet“ präsentierte sich Anastasija Alekseyeva in ihrer Kontorsion-Darbietung, wobei sie sich als äußerst gelenkig erwies. Allerdings wirkte sie dabei nicht so kraftvoll wie das Duo Kvas mit ihrer Handstand-Akrobatik mit dem Titel  „Straight Power“, die viel Applaus erntete. Doch die Musik wirkte hier irgendwie deplatziert.

Letztendlich war es ein durchaus gelungener Abend mit zahlreichen Besuchern. Kaum ein Sitzplatz blieb unbesetzt. Vor allem die jüngeren Zuschauer fieberten eifrig mit.

Der nächste „Gymmotion“-Termin im Saarland steht schon fest. In fast genau einem Jahr, nämlich am 5. Dezember 2019, gastieren die Akteure wieder in Saarbrücken.

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