Gutscheine bremsen den Umtausch-Boom

Neunkirchen. Vor dem Umtausch-Tresen des Promarkt im Neunkircher Saarpark-Center hat sich eine kleine Schlange gebildet. Auch Heiko Jacobs und sein elfjähriger Sohn Maurice stehen an, der Papa hält ein Playstation-Spiel im Arm. "Das hat der Junge zweimal zu Weihnachten bekommen, von uns und von der Oma", erklärt er. Deshalb wird es jetzt umgetauscht - ein neues Spiel muss her

 Kein Umtausch mehr: Mit Geldgeschenken oder Gutscheinen kann sich der Beschenkte selbst aussuchen, was er will. Foto: SZ

Kein Umtausch mehr: Mit Geldgeschenken oder Gutscheinen kann sich der Beschenkte selbst aussuchen, was er will. Foto: SZ

Neunkirchen. Vor dem Umtausch-Tresen des Promarkt im Neunkircher Saarpark-Center hat sich eine kleine Schlange gebildet. Auch Heiko Jacobs und sein elfjähriger Sohn Maurice stehen an, der Papa hält ein Playstation-Spiel im Arm. "Das hat der Junge zweimal zu Weihnachten bekommen, von uns und von der Oma", erklärt er. Deshalb wird es jetzt umgetauscht - ein neues Spiel muss her.So wie Heiko Jacobs und seinem Sohn Maurice geht es dieser Tage wohl vielen Menschen. Ob doppelt geschenkt, falsche Größe oder Farbe oder schlicht das falsche Geschenk unterm Baum - der Umtausch boomt, die Geschäfte in der Neunkircher Innenstadt sind nach den Festtagen fast genau so voll wie davor."Am Samstag war Großkampftag", berichtet Center-Manager Serge Micarelli, "aber der Umtausch hat sich in Grenzen gehalten. Es wird viel über Geldgeschenke und Gutscheine abgewickelt." Der durchschnittliche Gutscheinwert sei in diesem Jahr um rund zehn Prozent gestiegen. Und auch den Grund meint Micarelli zu kennen: "Die meisten Menschen haben alles und mit einem Gutschein können sie sich etwas kaufen, was sie wirklich brauchen."Auch Markus Fernandez, Geschäftsführer von Galeria Kaufhof, sieht einen deutlichen Trend zum Gutschein. "Wir haben zum Weihnachtsgeschäft die Gutscheinkarte eingeführt", sagt er, "die fand reißenden Absatz. Mit einem Gutschein kann man eben nichts falsch machen." Die Umtausch-Quote hingegen sei hinter den Erwartungen geblieben, so Fernandez, "aber das kommt jetzt bestimmt noch, das verschiebt sich in diesem Jahr etwas nach hinten."C&A-Geschäftsführer Olaf Posch hofft noch auf ein gutes Geschäft bis Januar. "Dann wird's wohl weniger, wenn sich die neuen Krankenkassen-Beiträge bemerkbar machen", mutmaßt er. Posch hat außerdem bemerkt, dass die Leute sich nach dem Umtausch nicht für das Geld, sondern gleich für neue Ware entscheiden. Nicht mehr Umtausch als normalerweise gibt es im Media-Markt. "Die Leute kaufen sehr gezielt und informieren sich vorher über die Produkte", berichtet Bernd Schumacher, Bereichsleiter für Unterhaltungselektronik.Wenig Umtausch findet auch bei Bücher König in der Bahnhofstraße statt. "Außer ein Buch wurde doppelt verschenkt", sagt Buchhändlerin Anke Birk. Auch hier waren Gutscheine beliebt: "Das ist immer eine gute Möglichkeit, wenn man den Geschmack des anderen nicht genau kennt." Unterdessen kauft eine Kundin schon ein Geburtstagsgeschenk."Das Leben geht auch nach Weihnachten weiter", sagt Anke Birk. "Gutscheine sind das Geschenk der Zeit."Saarpark-Center-ManagerSerge Micarelli

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