Gutes Instrument zur Wirtschaftsförderung

St. Wendel. Erneuerbare Energien würden dem St. Wendeler Land die Chance bieten, die regionale Wertschöpfung dauerhaft zu verbessern. Wenn alle Akteure - Kommunen, Firmen und Privatleute - an einem Strang zögen, könne dies gelingen. So lautete die zentrale Botschaft bei der Vortragsveranstaltung "Erneuerbare Energien und Solarkataster" der Industrie- und Handelskammer im UTZ St

 Hans-Josef Scholl stellte das Solarkataster zur Standortanalyse vor. Foto: gog

Hans-Josef Scholl stellte das Solarkataster zur Standortanalyse vor. Foto: gog

St. Wendel. Erneuerbare Energien würden dem St. Wendeler Land die Chance bieten, die regionale Wertschöpfung dauerhaft zu verbessern. Wenn alle Akteure - Kommunen, Firmen und Privatleute - an einem Strang zögen, könne dies gelingen. So lautete die zentrale Botschaft bei der Vortragsveranstaltung "Erneuerbare Energien und Solarkataster" der Industrie- und Handelskammer im UTZ St. Wendel.Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, untermauerte das ehrgeizige Ziel des Landkreises St. Wendel, der erste Null-Emissions-Landkreis zu werden. Dafür müsse man zunächst Bürgern und Firmen die großen Energiepotenziale aufzeigen, die überall schlummern. Deshalb wurde auch der Verein "Zukunfts-Energie-Netzwerk St. Wendeler Land" gegründet, dessen primäres Ziel es ist, die Menschen zu informieren, Bewusstsein für Erneuerbare Energien zu schaffen und zum Mitmachen zu bewegen. Um dies zu erreichen, habe man, so Scholl, den benachbarten Umweltcampus Birkenfeld als Partner mit ins Boot geholt.

Jens Frank vom "Institut für angewandtes Stoffmanagement" des Campus erläuterte den Besuchern die vielfältigen Möglichkeiten zur Hebung der regionalen Wertschöpfung. Er führte als Beispiel ein kleines Dorf mit 300 Häusern und 500 Einwohnern auf, das jährliche Strom- und Heizkosten von 630 000 Euro habe. Auf die Einwohner des Landkreises St. Wendel übertragen, bedeute dies jährliche Energiekosten von 70 Millionen Euro. In öffentlichen und privaten Gebäuden böten sich, so Frank, viele Potenziale zur Energieeinsparung. Regionale Energieressourcen aus Biomasse, Sonnenenergie, Windenergie, Erdwärme oder Abwärme seien erneuerbar und die entsprechenden Finanzflüsse blieben im Lande.

"Heute muss sehr viel Geld für Energie ausgegeben werden, das meist an die großen Konzerne fließt, dem Wirtschaftskreislauf des Kreises entzogen wird. Wenn es uns aber gelingt, durch eigene Initiativen und Investitionen einen Teil dieses Geldes in der Region zu halten, haben alle etwas davon - Industrie, Handwerk, Handel und letztlich auch Kommunen und Bürger", erläuterte Jens Frank. Erneuerbare Energien böten gerade den Kommunen gute Chancen, dauerhafte Einnahmequellen zu erschließen, etwa durch das Betreiben von Photovoltaik- oder Windkraftanlagen.

Hans-Josef Scholl stellte das Solardach-Kataster des Landkreises als Instrument der Wirtschaftsförderung vor. Hier wurden die Dächer der 39 000 Gebäude im Landkreis St. Wendel erfasst und hinsichtlich ihrer Eignung für den wirtschaftlichen Betrieb einer Photovoltaik-Anlage überprüft. Das Ergebnis besagt, dass fast jedes zweite Dach gut für Photovoltaik geeignet ist. Scholl: "Die Bürger können sich über unsere Webseite www.wfg-wnd.de schnell ins Solarkataster einklicken und erhalten objektive Werte über ihr Dach. Weitere individuelle Angaben und Ertragsrechnungen gibt es dann bei den Ansprechpartnern in den jeweiligen Gemeinden oder der Stadt St. Wendel." red

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