Gute Stimmung im Stahlgeschäft

Rohrbach. Wo Öl gefördert und Gas gewonnen wird, fallen als Abfallprodukte Schwefel und Petrolkoks an, die in der chemischen Industrie, Landwirtschaft und in Hütten- und Kraftwerken eingesetzt werden. Mit der Konstruktion zum Bau einer Umschlagsanlage für diese Schüttgüter am Roten Meer in Saudi-Arabien wurde jetzt in St. Ingbert-Rohrbach begonnen

Rohrbach. Wo Öl gefördert und Gas gewonnen wird, fallen als Abfallprodukte Schwefel und Petrolkoks an, die in der chemischen Industrie, Landwirtschaft und in Hütten- und Kraftwerken eingesetzt werden. Mit der Konstruktion zum Bau einer Umschlagsanlage für diese Schüttgüter am Roten Meer in Saudi-Arabien wurde jetzt in St. Ingbert-Rohrbach begonnen. Die Anlage soll Ende 2013 in Betrieb gehen. Der Auftragswert liegt bei knapp 50 Millionen Euro.Derzeit wird an mehreren Aufträgen dieser Größenordnung gearbeitet. Standortleiter Dr. Franz-Maria Wolpers verweist auf den Bau einer Eisenerz/Kohle-Beladestation für Eisenbahnwaggons, die Lieferung zweier Schaufelradgeräte, eines Bandanlagensystems und einer großen Schiffsentladebrücke mit einem Eigengewicht von mehr als 3500 Tonnen im Hafen von Rotterdam. In Indien sind Waggon-Kippanlagen zu errichten, in Russland zwei Kohle-Exportterminals, in Katar zwei Gesamtsysteme für den Düngemittelumschlag. In Liberia geht es um sieben Großgeräte für den Umschlag und den Export von Eisenerz, in Abu Dhabi wieder um den Schwefelumschlag mittels vier der bisher weltweit größten Portalkratzer mit einer Schienenspurweite von mehr als 71 Metern. Begünstigt wurde der Auftragseingang durch das freundliche Investitionsklima in den klassischen Rohstoffländern, ausgelöst auf Grund hoher Rohstoffpreise, stellt Wolpers fest. Das Geschäftsjahr 2010/11 habe für TKF-Welt den größten Auftragseingang seit 1990 erbracht. Der Standort St. Ingbert war "am Erfolg der GmbH recht gut beteiligt".

Aussicht auf gutes Jahr

Zahlen zum Umfang des Auftragseingangs gibt das Unternehmen nicht bekannt. Auch das Geschäftsjahr 2011/12 werde für TKF voraussichtlich ähnlich gut ausfallen. Verstärkt werden soll demnach die Belegschaft von derzeit 310 Mitarbeitern. "Wir sind sehr interessiert an qualifizierten Ingenieuren und Technikern", betont Wolpers. In einem Team sind sie mit der Konstruktion für einen einzelnen Auftrag etwa ein gutes halbes Jahr beschäftigt. Parallel dazu werden von TKF Fertigungspakete vergeben, Zukäufe getätigt sowie Transport und Montage vor Ort organisiert. In der Großregion und am Einsatzort werden (nach Zeichnungen aus Rohrbach) die Stahlbau-Großkomponenten unter der Aufsicht und Kontrolle von TKF-Mitarbeitern gefertigt und zu Gesamtanlagen montiert. Hochwertiges wie Getriebe, Elektrik, Steuerungen, Hydraulik und Maschinenbauteile kommen vorwiegend aus Europa, dabei häufig von saarländischen Zulieferern.

TKF ist als Generalunternehmer verantwortlich für die gesamten Planungs- und Konstruktionsleistungen, die Fertigungsqualität, Einhaltung von Terminen, Leistungsdaten sowie die Montage. Schwankungen auf Grund veränderter Kupfer- und Stahlpreise sowie der Lohnstückkosten müssen im Angebotspreis für Laufzeiten von zwei und mehr Jahren vorausschauend mitkalkuliert werden, stellt Wolpers klar. "Der Auftraggeber, wo immer in der Welt, besteht in der Regel auf einem Festpreis."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort