Gute Jugendarbeit kann man hören. Die kleine Feierstunde zur Verleihung des Robert-Klein-Preises für besonders vorbildliche Jugendarbeit an die Spielgemeinschaft Lyra Lisdorf-Picard in der Lisdorfer Hans-Welsch-Halle am Donnerstagabend setzte mit einem Stück des Schülerorchesters ein. "Wenn ich mir vorstelle, wie das angefangen hat", sinnierte ein Großvater, dessen Enkel mitspielte. Wann denn? "Vor einem Jahr." Alle, wie sie da sitzen, zehn, zwölf Jahre alt, haben vor ein, zwei Jahren begonnen. Das Instrument brachten ihnen Vereinsmitglieder aus dem Jugend- und dem großen Orchester bei.

Dann spielt das Jugendorchester. Die Instrumentalisten sind nur wenige Jahre älter als die Kleinen. Sie spielen schwungvoll auf, geschmeidig, sie haben schon ihren Sound.

Zum zweiten Mal hat der Bund Saarländischer Musikvereine (BSM) die Spielgemeinschaft Lyra den Robert-Klein-Preis zugesprochen. Er wird jedes Jahr für Jugendarbeit in Musikvereinen vergeben, je einem in fünf Landkreisen in diesem Jahr. Benannt ist er nach Robert Klein, 1957 bis 1975 Präsident des BSM.

Die Vereine bewerben sich und werden anhand von Kriterien verglichen. Wie viele Jugendliche sind in Ausbildung, was ist mit musikalischer Früherziehung, wie beteiligt sich der Verein an den Ausbildungskosten, wie viele Jugendliche spielen im großen Orchester mit, was bietet der Verein außer Musik den Jugendlichen an? Um solche Kriterien geht es. Der Preis ist verbunden mit je 1000 Euro pro Verein, gestiftet von der Bank 1 Saar. Die unterstütze damit auch die Dorfkultur, lobte der stellvertretende BSM-Präsident Dieter Boden, "was wäre ein Martinszug ohne Musikverein?" Zudem lernten Jugendliche "soziale Schlüsselkompetenzen", wenn sie das Wechselspiel zwischen ihrem Instrumentund dem Orchester beherrschten.

Die Spielgemeinschaft wird von Dieter Harig geleitet, das Schüler- und das Jugendorchester dirigiert Yvonne Harig. Das Schülerensemble hat jetzt 22 Mitglieder, es wurde 2007 gegründet, sagte Jugendleiterin Victoria Hoffmann bei der Preisverleihung. Das Jugendorchester sei 1999 auf die Beine gestellt worden, es zähle jetzt 43 Instrumentalisten.