Gute Geschäfte, freundliche Gäste

St. Wendel. "Der schönste Markt, den wir bisher erlebt haben - und wir kommen bestimmt viel rum." Ein älteres Ehepaar aus Heidelberg sprach gestern so seine Empfindungen aus und gab dem St. Wendeler Weihnachtsmarkt die Note eins

St. Wendel. "Der schönste Markt, den wir bisher erlebt haben - und wir kommen bestimmt viel rum." Ein älteres Ehepaar aus Heidelberg sprach gestern so seine Empfindungen aus und gab dem St. Wendeler Weihnachtsmarkt die Note eins. "Unsere kontinuierliche Aufbauarbeit in den zurückliegenden zehn Jahren hat sich wieder einmal ausgezahlt", sagte Bürgermeister Klaus Bouillon am Sonntag. "Die Polizei hat an den neun Tagen etwa 250 000 Besucher geschätzt. 450 Busse haben St. Wendel angesteuert. Darauf sind wir schon ein bisschen stolz."Kaum noch ein Durchkommen gab es gestern in der Mott, so dicht standen die Menschen beieinander. "Wenn hier jemand zu viel Glühwein getrunken hat, kann er nicht umfallen", lachte ein Besucher. Für die Kinder war die Rodelbahn am Sonntag die große Attraktion, konnten sie doch auf dem frisch gefallenem Schnee die Piste hinabrutschen.

Weitgehend zufrieden mit ihren Umsätzen zeigten sich gestern Abend auch die Händler. Jutta Biehl aus Idar-Oberstein, die in der Mott einen Stand mit bunten beleuchteten Sternen betrieb: "Die Wochentage waren nicht so stark, dafür aber die Wochenenden." Horst Meyer betreute gestern den Stand der Justizvollzugsanstalt Ottweiler. "Wir sind recht zufrieden. Bei Regen lief es halt schlechter. Es waren dann zwar auch immer viele Leute da, aber die blieben mit ihren Schirmen meistens nicht stehen." Besonders begehrt unter den vielen Bastelarbeiten waren die Vogelhäuschen.

"Ich bin sehr überrascht von meinen Umsätzen, ich hatte wegen des Wetters schon das Schlimmste befürchtet", sagte Claudie Neeb aus Weidenbach. Die künstlerisch wertvollen Keramiken der Diplom-Designerin fanden viele Abnehmer, besonders Vögel mit überlangen Schnäbeln. Frank Danneck aus Hoof nahm das manchmal regnerische Wetter gelassen hin: "Regen ist doch flüssiger Sonnenschein. Das habe ich daran gemerkt, dass immer Leute an meinem Stand waren." Heißer Met war ein begehrtes Getränk. Ansonsten verkaufte er jede Menge Dinge, die aus Horn gefertigt sind. Irmgard Gansen aus Berschweiler fand, dass die Leute in diesem Jahr mehr Kaufzurückhaltung geübt haben als im vergangenen Jahr. "Das hat wohl mit dem Wetter zusammengehängt. Aber immerhin: Schneemänner und Schlafwandler liefen noch recht ordentlich." Zum ersten Mal hatte der Kunstschnitzer Hermann Becker aus Brücken einen Stand auf dem St. Wendeler Weihnachtsmarkt. Sein Angebot an Weihnachtskrippen, Figuren und kreativen Holzarbeiten war riesig. Mit dem, was er verkauft hat, war er sehr zufrieden. "Vor allem habe ich in St. Wendel sehr viele freundliche Leute kennen gelernt", freute er sich.

Die von der Pfarrei St. Wendelin in diesem Jahr täglich zweimal angebotenen "Zeiten der Stille" mit Texten und Orgelmusik wurden nach einer Mitteilung von Pastor Anton Franziskus hervorragend angenommen. "Es kamen auch doppelt so viele Besucher wie im vergangenen Jahr", sagte der Geistliche.

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