Gutachter: Nur ein Paket an Maßnahmen hilft

Merzig. Rund 3,5 bis 4 Millionen Euro, so lautete eine erste grobe Schätzung des Landesebtriebs für Straßenbau (LfS), dürfte es kosten, alle Maßnahmen in die Tat umzusetzen, die von Verkehrsexperten aus Bochum zur Verbesserung der Verkehrssituation in Merzig vorgeschlagen wurden

Merzig. Rund 3,5 bis 4 Millionen Euro, so lautete eine erste grobe Schätzung des Landesebtriebs für Straßenbau (LfS), dürfte es kosten, alle Maßnahmen in die Tat umzusetzen, die von Verkehrsexperten aus Bochum zur Verbesserung der Verkehrssituation in Merzig vorgeschlagen wurden. Diese Zahl nannte Horst Hanke, Direktor des LfS, bei der Präsentation der Gutachter-Vorschläge in der vergangenen Woche in der Merziger Stadthalle. Zu diesem Maßnahmenpaket zählen unter anderem gleich sieben neue Ampelanlagen sowie an verschiedenen Stellen eine weitreichende Abkehr von der bislang dort gültigen Verkehrsführung. Warum aber halten die Verkehrs-Experten ein solch üppiges Paket für notwendig? In einem Punkt dürften die wenigsten, die sich mit den Verkehrsproblemen in Merzig auskennen, dem Bochumer Gutachter Lothar Bondzio widersprechen. "Die Flaschenhälse' im Merziger Straßennetz beeinflussen sich gegenseitig." Das bedeutet: Wer an einer Stelle eine Problem angeht, um es zu beseitigen, kann damit ein paar Meter weiter an anderer Stelle ein neues Problem schaffen oder ein bestehendes verschärfen.Darum, so urteilte der Experte vom Bochumer Gutachter-Büro Brilon-Bondzio-Weiser, hilft gegen den Verkehrskollaps in der Merziger Innenstadt nur ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Diese müssten in ihrer gegenseitigen Wechselwirkung aufeinander abgestimmt sein, es sei also stets zu berücksichtigen, welche Konsequenzen ich mit einer Änderungen an einem Ort an anderer Stelle auslöse.Die Gutachter haben in einem ersten Schritt die "neuralgischen Punkte" in der Merziger Innenstadt ausgemacht, an denen der Verkehr immer wieder ins Stocken kommt. Das sind nach ihrer Ansicht: die Einmündungen der Straße Zum Gipsberg und der Merziger Straße in die Torstraße, die "unübersichtliche Verkehrsführung an der Marienkapelle" (Bondzio), die beiden Abfahrten der A8, der Hela-Kreisel, die Einmündung Am Viehmarkt/Zur Stadthalle und die Kreuzung Hochwaldstraße/Propsteistraße (Stadtbibliothek). Einen besonderen Problemfall stellt nach Meinung der Experten die Hochwaldstraße wegen ihrer hohen Verkehrsbelastung, den zahlreichen Fußgänger-Überwegen und dem "optisch eng wirkenden Straßenraum" dar. Für dieses Netz an "Engpässen" hätten die Gutachter jene Vorschläge entwickelt, die nach ihrer Auffassung geeignet sind, diese zu entschärfen.

Ihre Meinung?In einer mehrteiligen Serie stellt die Saarbrücker Zeitung die vom Gutachten vorgeschlagenen Änderungen der Verkehrsführung in der Kreisstadt zu. Dazu interessiert uns natürlich insbesondere die Meinung unserer Leser. Schreiben Sie uns Lob oder Tadel. Wir sind vor allem an konstruktiver Kritik interessiert, an Ihren Vorschlägen, wie man womöglich etwas anders als vorgeschlagen machen könnte. Ihre Anmerkungen sammeln wir und veröffentlichen sie als Pro und Contra. Vielleicht fließt ja die eine oder andere Anregung in die Überlegung der Planer ein. So erreichen Sie uns: SZ Redaktion, Poststraße 47, 66663 Merzig. Per Mail: sz-mzg@sz-sb.de Per Telefon: (06861) 9396650. Per Fax: (06861) 9396659

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