Gutachten zur "Tütchen"-Explosion vorgelegt

Ottweiler. In Ottweiler erinnert man sich noch lebhaft an die Schrecksekunden des vorletzten Augustsamstags im vergangenen Jahr: In der Mittagszeit flog das Gebäude des ehemaligen "Café Tütchen" in der Eckenstraße nach heftiger Explosion in die Luft und musste wenige Tage später abgerissen werden

 Das Café Tütchen nach der Gasexplosion. Foto: Carolin Grell

Das Café Tütchen nach der Gasexplosion. Foto: Carolin Grell

Ottweiler. In Ottweiler erinnert man sich noch lebhaft an die Schrecksekunden des vorletzten Augustsamstags im vergangenen Jahr: In der Mittagszeit flog das Gebäude des ehemaligen "Café Tütchen" in der Eckenstraße nach heftiger Explosion in die Luft und musste wenige Tage später abgerissen werden.Die Kriminalpolizei Saarbrücken nahm seinerzeit, unterstützt von "Dekra"-Sachverständigen, die Ermittlungen auf. Ende Dezember hat die Kripo nun ein Gutachten der "Dekra" ins Ottweiler Rathaus übermittelt, das die Unglücksursache beleuchtet. Demnach gab es ein Leck in der Gaszuleitung zum Hausanschluss des früheren Cafés. Dadurch strömte Erdgas in den Hausflur, das dort entstandene Gas-Luftgemisch explodierte dann durch einen Zündfunken, dessen Entstehung nicht mehr nachvollziehbar ist.

Die Gutachter gehen davon aus, so heißt es weiter in einer Vorlage des Ottweiler Ordnungsamtes für den Haupt-, Personal- und Finanzausschuss, dass der Rost an dem nicht ordnungsgemäß isolierten Stahlrohr der Gasleitung gefressen hat und das folgenschwere Leck hervorgerufen hat. Die Gasleitungen wurden zwischen 1980 und 1985 von der damaligen Saar-Ferngas verlegt. Dies bringt den Nachfolger Energis in die Verantwortung.

Das Ordnungsamt habe unverzüglich bei Energis nachgefragt, heißt es in der Vorlage. Der Energieversorger habe Ende Januar schriftlich bestätigt, dass alle Hausanschlüsse in der Ottweiler Altstadt überprüft und eventuelle Mängel beseitigt worden seien. Die Gutachter waren davon ausgegangen, dass unter der Erde auch andere, von der damals beauftragten Firma hergestellten Rohre ungenügend gegen Korrosion geschützt sind.

Zwischen Salwasserstraße, Eckenstraße und Tensch, wo das Café Tütchen einst stand, soll auf Dauer keine hässliche Lücke bleiben. Zur Zeit liefen Sondierungen mit einem Investor über eine neue Bebauung, heißt es aus dem Rathaus. "Es wäre städtebaulich wichtig, dass diese Lücke wieder geschlossen wird", so Bauamtsleiter Gerhard Schmidt. Das entspräche auch dem Wunsch von Ortsvorsteher Frank Pampa (SPD). Er plädiert dafür, den Charakter der Altstadt in der vorherigen baulichen Dimension wiederherzustellen.

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