Gustav Regler im Exil in Mexiko

Merzig. Ein Dokumentarfilm über den Schriftsteller und Journalisten Gustav Regler (1898 bis 1963) wird zurzeit in Merzig gedreht. Schauplätze sind neben der Kirche St. Peter und der Kreuzbergkapelle der jüdische Friedhof, der Regler-Gedenkstein und das Gustav-Regler-Archiv

 Beim Film-Dreh in St. Peter: Boris Penth, Barbara Wackernagel-Jacobs, Annemay Regler-Repplinger, Meinolf Schmitz (v. l.). Foto: rup

Beim Film-Dreh in St. Peter: Boris Penth, Barbara Wackernagel-Jacobs, Annemay Regler-Repplinger, Meinolf Schmitz (v. l.). Foto: rup

Merzig. Ein Dokumentarfilm über den Schriftsteller und Journalisten Gustav Regler (1898 bis 1963) wird zurzeit in Merzig gedreht. Schauplätze sind neben der Kirche St. Peter und der Kreuzbergkapelle der jüdische Friedhof, der Regler-Gedenkstein und das Gustav-Regler-Archiv. Dort verwaltet und bewahrt Annemay Regler-Repplinger, Regler-Erbin und dessen Nichte, Archivalien wie Briefe, Tagebücher und Fotos. "Für den Film sind besonders die Aufnahmen in Merzig in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg relevant, da sie noch jüdische Geschäfte zeigen", erklärt Regisseur und Drehbuchautor Boris Penth, ehemals künstlerischer Leiter des Max-Ophüls-Festivals.

Der etwa 45-minütige Streifen (Kamera: Meinolf Schmitz, Produktion: Barbara Wackernagel-Jacobs) wird keine allgemeine Biografie Reglers, sondern folgt ihm schwerpunktmäßig in sein Exil nach Mexiko. Dorthin floh Gustav Regler 1940. Noch 1929 als Gegner der Nazis der KPD beigetreten, bricht der Merziger unter dem Eindruck des Hitler-Stalin-Paktes zehn Jahre später mit der Partei und kann ins Exil entkommen. Sieben Drehtage hat das Filmteam im Süden des lateinamerikanischen Landes, vorrangig in der Region Oaxaca, zwischen Ende Oktober und Mitte November verbracht. Zu Wort kommen in der Dokumentation Regler-Kenner aus der Forschung, Zeitzeugen aus Mexiko und Merzig sowie Regler selbst in Form von Hörfunk-Beiträgen für den SR aus Mexiko. "Die Uraufführung des Films ist im Rahmen der Verleihung des Gustav-Regler-Preises der Stadt Merzig im kommenden Jahr geplant", erläutert Annemay Regler-Repplinger. Finanziert wird die Produktion durch den SR, die Gesellschaft für Staatsbürgerliche Bildung Saar, Saartoto, Sponsoren aus der Stadt Merzig sowie den Förderfonds Annemay Regler-Repplingers. hcr

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