Gummistiefel-Sprint am Franzenhaus

Quierschied. Rekorde erzielen im Gummistiefel-Sprinten? Eine solche Disziplin wäre in Quierschied durchaus denkbar. Dort beklagen die Leichtathleten im TV Quierschied seit langer Zeit sehr traurige Trainingsbedingungen. Wenn es regnet, steht ihre Laufbahn auf der Sportanlage am Franzenhaus unter Wasser. "Schiff ahoi" statt "Auf die Plätze. Fertig

 Wenn es geregnet hat, können die Quierschieder Leichtathleten die Laufbahn vergessen. Foto: Tinnes

Wenn es geregnet hat, können die Quierschieder Leichtathleten die Laufbahn vergessen. Foto: Tinnes

Quierschied. Rekorde erzielen im Gummistiefel-Sprinten? Eine solche Disziplin wäre in Quierschied durchaus denkbar. Dort beklagen die Leichtathleten im TV Quierschied seit langer Zeit sehr traurige Trainingsbedingungen. Wenn es regnet, steht ihre Laufbahn auf der Sportanlage am Franzenhaus unter Wasser. "Schiff ahoi" statt "Auf die Plätze. Fertig. Los!"Trainer Hans Jürgen Blum und Leichtathletik-Spartenleiter Harald Tinnes haben der SZ-Redaktion einen Besuch abgestattet, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Das tun sie seit ungefähr zehn Jahren, doch geändert hat sich bis heute nichts. Unzählige Gespräche mit politisch Verantwortlichen hätten sie schon geführt, sagen Blum und Tinnes - "vergeblich". Und das bei rund 400 Mitgliedern und beachtlicher sportlicher Bilanz. Und so stelle sich die Frage: "Hat die Leichtathletik in Quierschied noch eine Zukunft?" Man könne feststellen, dass einige Ballsportarten beim Nachwuchs stark nachgefragt seien, was unter anderem auch daran liege, dass in den Schulen kein so großes Gewicht mehr auf leichtathletische Disziplinen gelegt werde wie früher. "Uns bröckelt vom Nachwuchs her einiges weg", sagt Tinnes. Wobei man auch sehe, dass in der Gemeinde mit ihren rund 15 000 Einwohnern die Fußballer über drei Kunstrasenplätze verfügten.

Vor fünf Jahren, sagt Blum, habe man mal von einem Fachmann errechnen lassen, was für eine Tennen-Sprintbahn mit Kunststoffbelag - 140 Meter Länge, sechs Bahnen - ausgegeben werden müsste. Es seien rund 100 000 Euro, doch die Sparte Leichtathletik könne hierzu selbst nichts beitragen.

Es hängt also, wie so oft, am Geld. Eine funktionierende Ringdrainage müsse her und am besten eine Tartan-Sprintbahn.

Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall erklärte amDienstag auf SZ-Anfrage folgendes: Sie, die auf besagtem Areal selbst schon das Sportabzeichen abgelegt habe, sei sich bewusst, dass die dort herrschenden Zustände nicht eben optimal sind. Allerdings müsste die Sparte Leichtathletik im TV Quierschied auch mal ein Konzept vorgelegen, um sich mit der alles entscheidenden Frage der Finanzierung befassen zu können. Was durchaus auch eine gewisse Eigenleistung der Leichtathleten beinhalten könnte. Im Übrigen müsse man bedenken, dass, nicht all zu weit von der Gemeinde entfernt, nämlich in Sulzbach, der Regionalverband die Mellinsportanlage vergangenes Jahr für 500 000 Euro saniert hat. Dort ist tatsächlich ein Trainingsjuwel unter freiem Himmel zu besichtigen. Und so scheint sich in Quierschied auch die nächsten Jahre nichts zu tun.

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