Grundstein der Versöhnung

St. Wendel. Von "Erbfeinden" zu "Erbfreunden": Vor 50 Jahren, am 22. Januar 1963, unterzeichneten Konrad Adenauer und Charles de Gaulles den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Der nach dem Ort der Vertragsunterzeichnung, dem Pariser Elysée-Palast, benannte Elysée-Vertrag gilt als Grundstein der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich

 Der Deutsche Dom wurde im Januar in Berlin anlässlich der Feiern zum 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages mit einem historischen Foto der Unterzeichnung und den deutschen und französischen Staatsfarben angestrahlt. In St. Wendel startet eine Vortragsreihe zum Thema. Foto: dpa/Marc Tirl

Der Deutsche Dom wurde im Januar in Berlin anlässlich der Feiern zum 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages mit einem historischen Foto der Unterzeichnung und den deutschen und französischen Staatsfarben angestrahlt. In St. Wendel startet eine Vortragsreihe zum Thema. Foto: dpa/Marc Tirl

St. Wendel. Von "Erbfeinden" zu "Erbfreunden": Vor 50 Jahren, am 22. Januar 1963, unterzeichneten Konrad Adenauer und Charles de Gaulles den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Der nach dem Ort der Vertragsunterzeichnung, dem Pariser Elysée-Palast, benannte Elysée-Vertrag gilt als Grundstein der Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. 2013 wurde durch die Regierungen beider Länder zum Deutsch-Französischen Jahr ausgerufen. Zahlreiche Veranstaltungen erinnern an die gemeinsame Vergangenheit und Gegenwart. Auch in St. Wendel. Die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani) veranstaltet zum Jubiläumsjahr vier Geschichtsvorträge, die das Beziehungsgeflecht Frankreich - St. Wendel in den vergangenen 400 Jahren zum Thema haben. Los geht es am morgigen Dienstag. Dann beleuchtet Gerd Schmidt St. Wendel im Zeitalter des Absolutismus und der Reformationskriege. Der Referent der folgenden drei Vorträge ist Bernhard Planz. Er widmet sich zunächst am Mittwoch, 27. Februar, St. Wendel im Zeitalter der Aufklärung und der Französischen Revolution. Das 19. Jahrhundert, das Zeitalter der deutschen Nationalstaatsgründung und St. Wendel zwischen Deutschland und Frankreich behandelt Planz am Dienstag, 5. März. Der Abschluss der Vortragsreihe widmet sich St. Wendel und dem Zeitalter der Weltkriege und der deutsch-französischen Versöhnung. Die Veranstaltung ist am Dienstag, 9. April. Die Vorträge im Mia-Münster-Haus beginnen jeweils um 19 Uhr. Sie sind einer größeren regionalen Reihe an Vorträgen, die die Kulani im Rahmen des Kulturprogramms "St. Wendeler Land steinreich" in diesem Jahr durchführt. Ziel der Kulani ist, bei der örtlichen Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung der kulturhistorischen Besonderheiten des St. Wendeler Landes zu fördern.Ein besonderes Merkmal der Geschichte des St. Wendeler Landes und des Saarlandes ist die Lage in einer "europäischen Konfliktzone": Ob es die Kämpfe der Kelten mit den Römern, die Auseinandersetzungen der Römer mit den Germanen oder der Konflikt zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich oder Deutschland waren - es kam immer wieder insbesondere in dieser politischen Problemzone zu grausamen Konflikten. Zuletzt während der Weltkriege. Dass dieses nicht zuletzt mit der Europäischen Union und dem deutsch-französischen Vertrag beendet werden konnte, darf nicht vergessen werden. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort