Grundschüler gewinnen mit eigenen Büchern

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 Gisinger Grundschüler stimmen mit Lehrerin Sylvie Feld ein internationales Lied an. Fotos: Hartmann Jenal

Gisinger Grundschüler stimmen mit Lehrerin Sylvie Feld ein internationales Lied an. Fotos: Hartmann Jenal

Wallerfangen/Siersburg. 17 Kinder der Grundschule Gisingen können ein eigenes Kochbuch vorzeigen. Das Besondere an "Les quatre saisons" sind nicht ihre bunten Zeichnungen. Es ist die Zutatenliste, die die Kinder in Französisch geschrieben haben. Damit können 18 Gerichte wie Crêpes, Gemüsesuppe, Bûche de Noel, Mehlknödel und Faasekiechle gekocht werden. "Die Kinder der vierten Klasse wussten die Begriffe aus dem Unterricht", erzählt die französische Fachkraft Nathalie Dittgen. "Ich musste gar nicht viel tun", sagt sie stolz.Auch ein eigenes Buch mit Zeichnungen präsentieren können neun Kinder der Grundschule Siersburg. Die Schüler der ersten bis vierten Klasse haben sich für "La chose la plus formidable dans notre vie" verrückte Fantasiesätze ausgedacht. "Die Großen haben die Hauptwörter ganz alleine gesucht", erklärt die französische Fachkraft Lucrézia Dahmani. In dem Buch stellen sich die Kinder vor, ihre Geschwister in ein Croissant zu verwandeln um sie zu vernaschen oder mit einem Alien Fußball zu spielen.

Mit den Büchern, die in Unterricht und Freiwilliger Ganztagsbetreuung (FTGS) entstanden, haben beide Grundschulen im Rahmen von Trilingua einen Buchwettbewerb gewonnen. Trilingua, initiiert von der EU und durchgeführt von Rheinland-Pfalz, Saarland und Moselle, fördert die Sprachvermittlung. Dabei arbeiten muttersprachliche Fachkräfte in der Ganztagsbetreuung, unterstützen regulären Fremdsprachenunterricht und Projekte wie die zweisprachigen Bücher oder begleiten Ausflüge und Sportstunden.

An der Grundschule Gisingen ist Nathalie Dittgen 35 Stunden in der Woche eingesetzt. "16 Stunden ist sie im Unterricht, wobei wir den Schwerpunkt auf erste und zweite Klasse legen", erklärt Schulleiterin Ute Gieler. Die restlichen 19 Stunden arbeitet die Französin in der Nachmittagsbetreuung. Die Gisinger Schule ist seit vier Jahren bei dem Projekt dabei, die Siersburger seit einem Jahr.

"Die Kinder erleben Sprache und Kultur des Nachbarn, sie wachsen in ihrer Entwicklung in die Sprache hinein", erklärt Eva Hammes-Di Bernardo, Referentin für frühkindliche Bildungsfragen und zweisprachige Erziehung im Bildungsministerium. Mithilfe des EU-Projektes sei es möglich, mehr Personal in den Schulen einzusetzen, als über den normalen Landeshaushalt. Voraussetzung für erfolgreiche Projekte sei eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und FTGS.

Die Rehlinger Ortsvorsteherin Alma Schwarz ist von dem Buch begeistert und sieht darin ein Zeichen für gute Fremdsprachenarbeit der Gemeinde: "In den Kitas werde ich von den Kindern zweisprachig begrüßt, da gibt es Trilingua schon länger", erzählt sie.

 Ministeriumsvertreterin Eva Hammes-Di Bernardo (li.) übergibt den Siersburger Kindern Buchgutschein und Schürzen als Preise.

Ministeriumsvertreterin Eva Hammes-Di Bernardo (li.) übergibt den Siersburger Kindern Buchgutschein und Schürzen als Preise.

Trilingua läuft diesen Herbst nach vier Jahren Förderung aus, eine Verlängerung um zwei Jahre ist beantragt. "Ziel ist, dass Land und Schulen das Projekt selbstständig tragen", sagt Hammes-Di Bernardo.

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