Grüne wollen Strom für die Straße

Saarlouis. Ein gemeinsam vom saarländischen Umweltministerium, von Bahn und Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs geplantes Projekt "e-mobil Saar" wollen die Grünen auch in Saarlouis ansiedeln

 Dieses Elektromobil fahren die Dillinger Stadtwerke. Foto: rup

Dieses Elektromobil fahren die Dillinger Stadtwerke. Foto: rup

Saarlouis. Ein gemeinsam vom saarländischen Umweltministerium, von Bahn und Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs geplantes Projekt "e-mobil Saar" wollen die Grünen auch in Saarlouis ansiedeln. "Wir fordern Umweltministerium und Stadtverwaltung auf, sich für die Umsetzung eines solchen Projektes am Standort Saarlouis auszusprechen", sagte jetzt der Vorsitzende der grünen Stadtratsfraktion, Gabriel Mahren.Das Umweltministerium definiert das Projekt so: "Es beinhaltet die Verschmelzung des klassischen öffentlichen Verkehrs mit der zeitlich begrenzten Ausleihe elektrisch betriebener Individualfahrzeuge zu einem integrierten Angebot. Der Strom für die Pkw, Elektrofahrräder und Elektro-Roller stammt ausschließlich aus regenerativen Quellen im Saarland. Es entsteht ein landesweiter Fuhrpark, wo neben innerstädtischen Standorten auch an anderen strategisch sinnvollen Übergangspunkten des öffentlichen Verkehrs Fahrzeuge spontan genutzt und an einer anderen, beliebigen Stelle wieder abgestellt werden können."

Nach Angaben des Umweltministeriums werden in der ersten Phase von "e-mobil" Standplätze plus die dazugehörige Ladeinfrastruktur an zwei Standorten benötigt. "Unserer Meinung nach würden sich hierfür Standorte unmittelbar an Hauptbahnhof und Busbahnhof eignen. Gerade dadurch wäre nicht nur dem Verbund umweltfreundlicher Mobilität Rechnung getragen. Auch Touristen, die sich Stadt und Region umweltfreundlich und bequem erschließen wollen, hätten Gelegenheit dies über e-mobil Saar zu tun", begründete Mahren die Initiative.

"Wir sehen relativ gute Chancen dafür, dass sich in Saarlouis durch ein ausgeweitetes Projekt die Zahl der umweltfreundlichen Verkehrsteilnehmer erheblich steigern lassen könnte, begründete Mahren. "Gerade vor dem Hintergrund, dass die Ford-Werke am Standort Saarlouis mit der Serienproduktion von Elektromobilen beginnen werden, hätte dieses Projekt über seine Umwelt- und verkehrstechnischen Vorteile hinaus auch eine Marketing-Bedeutung für den Standort Saarlouis."

10 000 bis 15 000 Elektro-Focus pro Jahr will Ford Saarlouis bauen.

Meinung

Wie war das mit den Fahrrädern?

Von SZ-RedakteurJohannes Werres

Spannend, das Thema Testregion für E-Mobilität. Wie aber wollen die Akteure tief eingefahrene Mobilitäts-Gewohnheiten ändern, wenn (gerade in Saarlouis) Jahrzehnte nicht reichten, um ein einfaches, taugliches Radwegekonzept umzusetzen? In einer Stadt, die ideal dafür wäre? Antwort: Weil ein Verkehrskonzept immer komplex ist. Das gilt umso mehr für Elektro-Mobilität. Wem es damit ernst ist, der kann es von vornherein nicht bei Fragen der Stromversorgung und Verfügbarkeit von Fahrzeugen belassen. Sinn hat das nur, wenn es gleich städtebaulich angepackt wird. Daran wird man das Projekt messen.

Stichwort

Mit "e-mobil Saar" wollen wir das Saarland und langfristig auch den Großraum Saar-Lor-Lux zu einer Modellregion für nachhaltige, moderne und intelligente Mobilität machen", schreibt das Umweltministerium.

"Das Saarland soll als Modell- und Testregion für den Einsatz moderner Antriebstechnologien aufgebaut werden. Eine intensive und schlüssige Vernetzung von Elektrofahrzeugen und öffentlichem Nahverkehr", heißt es weiter in der Projektbeschreibung.

Das Ministerium sucht auch Testnutzer, die detailliert ihre Erfahrungen wiedergeben. Kontakte dazu im Internet. we

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