St. Ingbert. Kurz vorm Ende der Bewerbungsfrist in der kommenden Woche haben auch die St. Ingberter Grünen eine Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl nominiert. In einer Mitgliederversammlung am Donnerstagabend auf dem Hofgut Hochscheid wählten die Grünen ihre Vorstandssprecherin Charlotte Mast als Kandidatin. Die gebürtige St. Ingberterin erhielt dabei nach Angaben der Partei alle Stimmen der anwesenden Mitglieder. Charlotte Mast ist 41 Jahre alt, verheiratet und hat einen 15-jährigen Sohn. Sie arbeitet als selbstständige Physiotherapeutin in der Mittelstadt.Durch ihren Beruf habe sich auch ihr politisches Engagement entwickelt, sagte die Kandidatin am Freitag gegenüber der SZ. Mast: "Ich habe unter anderem im Zentralverband der Krankengymnasten/Physiotherapeuten (ZVK) mitgearbeitet. Diese Erfahrungen führten mich vor einigen Jahren in die Parteipolitik." Seit zwei Jahren gehört die Grüne dem Vorstand des Ortsverbandes St. Ingbert an, wo sie neben Christian Bohr und Markus Schmitt als gleichberechtigte Vorstandssprecherin fungiert.

Dass die grüne Kandidatenkür erst so spät erfolgte, begründete Mast mit parteiinternen Strategieüberlegungen, die in den vergangenen Wochen einigen Diskussionsbedarf erfordert hätten. Die einzige Frau unter den OB-Kandidaten in St. Ingbert zu sein, betrachtet Charlotte Mast im Übrigen selbst vor allem als "Erfrischung für die politische Herrenriege". Eine gezielte Frauenpolitik sei ihr zwar wichtig, darauf reduzieren lassen wolle sie sich aber nicht. "Das Votum meiner Parteifreunde ist ein Ausdruck der offenen und demokratischen Politik, die bei den Grünen gelebt wird." Als politischen Schwerpunkt nennt die grüne Kandidatin neben der Umweltpolitik insbesondere die Sozial- und Bildungspolitik. Ihr Ziel für St. Ingbert sei zudem eine transparente Stadtverwaltung unter Einbeziehung von allen Bürgerinnen und Bürger in Planungs- und Entscheidungsprozesse. schet