Grüne: Erotiksteuer ist das falsche Instrument, Prostitution zu lenken

Saarbrücken · Der Saarbrücker Stadtrat will den Sperrbezirk für Prostitution ausweiten und denkt über eine Erotiksteuer nach, um das Gewerbe einzudämmen (wir berichteten). Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Landtagsfraktion, Simone Peter, hält nicht viel von so einer Steuer.

"Die Einführung einer Steuer ist nicht geeignet, um eine wirksame Lenkung der Prostitution zu bewirken. Betroffenenverbände geben zu bedenken, dass die Steuer die ohnehin stark unter Druck stehenden Prostituierten auf dem Straßenstrich zwingt, die Zahl der Kunden noch weiter zu erhöhen oder gefährliche Sex-Praktiken anzubieten", begründet die Grünen-Politikerin ihre Meinung, nachdem das Thema am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags debattiert wurde. Eine Änderung der Sperrgebietsverordnung sei das bessere Instrument, um Prostitution in geordnete Bahnen zu lenken. Peter: "Dabei ist darauf zu achten, dass in den für Prostitution freigegebenen Gebieten bezahlbare Gewerberäume, Toiletten und Beratung angeboten werden, um Prostituierte aus dem diskriminierenden Graubereich zu holen."

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