Grün will Chef im Schloss werden

Regionalverband. Rainer Grün, 58, Staatssekretär im saarländischen Umweltministerium (Foto: Ruppenthal), geht für die CDU ins Rennen um den Posten des Regionalverbandsdirektors. Das haben die Vorsitzenden der CDU-Kreisverbände Saarbrücken-Stadt und -Land, Peter Jacoby und Klaus Meiser, auf Anfrage der SZ bestätigt

Regionalverband. Rainer Grün, 58, Staatssekretär im saarländischen Umweltministerium (Foto: Ruppenthal), geht für die CDU ins Rennen um den Posten des Regionalverbandsdirektors. Das haben die Vorsitzenden der CDU-Kreisverbände Saarbrücken-Stadt und -Land, Peter Jacoby und Klaus Meiser, auf Anfrage der SZ bestätigt. Sie setzen große Hoffnungen in den Juristen, der seit 1999 Staatssekretär im Umweltministerium ist. Gestern Abend informierte Jacoby den Kreisvorstand über die Kandidatur Grüns, in der nächsten Woche folgt der Umland-Kreisverband. Am 23. Oktober soll Grün offiziell als CDU-Kandidat nominiert werden. Sachlicher WahlkampfJacoby und Meiser betonen die professionelle und sachbezogene Arbeit Grüns. Er sei der ideale Kandidat und bringe Erfahrung in allen wichtigen Bereichen von der Sozial- und Jugendarbeit bis zum Tourismus mit. Außerdem sei er durch seine Arbeit im Umweltministerium und seine frühere Tätigkeit als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues fähig, die Verwaltung des Regionalverbandes zu führen. Jacoby und Meiser kündigten einen sehr sachlichen Wahlkampf an. Der neue Regionalverbandsdirektor wird zeitgleich mit den Kommunalwahlen im Juni 2009 von den Bürgern direkt gewählt. Grün setzt auf SiegDer in Saarbrücken geborene und aufgewachsene Grün stand aber zunächst nicht ganz oben auf der Liste der CDU. Vor allem der Landtagsabgeordnete Bernd Wegner und Saarbrückens Finanzdezernent Frank Oran waren als Kandidaten gehandelt worden. Die beiden Kreisvorsitzenden betonen, dass Wegner und Oran die Kandidatur Grüns unterstützen. Der Staatssekretär geht optimistisch in den Wahlkampf: "Das Saarbrücker Schloss ist kein Erbhof von SPD und FDP." Zur Kandidatur habe er spontan Ja gesagt. Denn erstens habe ihm die Kommunalpolitik immer Spaß gemacht. Und zweitens bringe er die Qualifikation mit. Sieben Jahre war er Bürgermeister von Bernkastel-Kues. Grün befürwortet, dass der Regionalverband künftig enger mit den Bürgermeistern in einem Kooperationsrat zusammenarbeitet und die Kommunen ein stärkeres Mitspracherecht bekommen. Und er bekennt sich zur Landeshauptstadt: "Ich bin in dieser Stadt verwurzelt." Grüns härtester Konkurrent um den Chefposten im Saarbrücker Schloss wird der SPD-Landtagsabgeordnete Peter Gillo sein. Bei den Grünen hat sich Fraktionschef Stephan Körner noch nicht entschieden. Der Grünen-Kandidat wird im November bestimmt. FDP-Fraktionschef Manfred Baldauf ist bereit, für seine Partei erneut anzutreten. Meinung

Das Rennen ist offen

Von SZ-RedakteurMarkus Saeftel Der Wahlkampf um das Amt des Regionalverbandsdirektors verspricht viel Spannung. Diesmal gibt es keinen Amtsinhaberbonus wie zu Zeiten des früheren Stadtverbandspräsidenten Michael Burkert. Die Kandidaten treten sich auf Augenhöhe gegenüber. Die CDU war lange unschlüssig, schickt aber jetzt mit dem Staatssekretär Rainer Grün einen Verwaltungsfachmann ins Rennen. Ob er bei den Bürgern ankommt, muss Grün jetzt beweisen. Auch Peter Gillo, SPD, ist kein unbeschriebenes Blatt. Gerade in der Sozial- und Jugendpolitik kann er viel Erfahrung einbringen. Eins müssen beide den Bürgern im Wahlkampf vermitteln: dass der Regionalverband von der Jugendhilfe über den Gesundheitsschutz bis hin zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wichtige Aufgaben in unserer Region erledigt. Nur dann werden die Bürger auch zur Wahlurne gehen. Zur PersonRainer Grün ist am 31. März 1950 in Saarbrücken geboren und wohnt in Namborn. Nach seinem Jura-Studium an der Universität des Saarlandes war er unter anderem Leiter des Rechtsausschusses beim Landratsamt Homburg und Leiter der Kommunalaufsicht im Innenministerium. 1991 wechselte er ins Ministerium für Arbeit und Soziales in Sachsen-Anhalt, ehe er 1992 Bürgermeister in Bernkastel-Kues wurde. Seit 1999 ist er Staatssekretär im Umweltministerium. sm

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