Großer Rückhalt für Ostermann auf FDP-Parteitag

Saarbrücken. Hartmut Ostermann kann nicht so gut reden wie Christoph Hartmann. Er ist auch kein Wirtschaftsminister und kein stellvertretender Ministerpräsident. Aber in der FDP, deren Landesvorsitzender der Minister Hartmann ist, hat Ostermann etwas, das Hartmann fehlt: großen Rückhalt

Saarbrücken. Hartmut Ostermann kann nicht so gut reden wie Christoph Hartmann. Er ist auch kein Wirtschaftsminister und kein stellvertretender Ministerpräsident. Aber in der FDP, deren Landesvorsitzender der Minister Hartmann ist, hat Ostermann etwas, das Hartmann fehlt: großen Rückhalt. Während innerhalb der Landes-FDP mehr oder weniger offen darüber spekuliert wird, ob Hartmann denn nach dem Parteitag im Sommer noch FDP-Landesvorsitzender ist, stärkte die Saarbrücker Basis ihrem Kreisvorsitzenden Hartmut Ostermann am späten Freitagabend den Rücken. 110 von 134 Delegierten wählten Ostermann in geheimer Wahl für zwei weitere Jahre zum Chef der Saarbrücker FDP. 19 Delegierte stimmten gegen ihn, vier enthielten sich der Stimme. Ein Ergebnis, von dem Hartmann nur träumen kann. Aber auch ein Ergebnis, von dem Hartmann profitieren könnte. Denn Ostermann hat dem angeschlagenen Landesvorsitzenden am Freitagabend seine Unterstützung zugesagt. Hartmann kommt zwar aus dem Saarpfalzkreis, "Christoph, der Landesvorsitzende, ist für uns aber ein Saarbrücker. Deshalb werden wir ihn unterstützen", sagte Ostermann. Und Hartmann revanchierte sich mit Rückendeckung für Ostermann, der nicht nur für die FDP spendet, sondern wegen Parteispenden an die Jamaika-Koalitionspartner in der Landesregierung, CDU und Grüne, in die Kritik geraten ist. Der Vorwurf, Ostermann habe sich eine Regierung zusammengekauft", sei absurd. Für die FDP gelte: "Wir sind froh, dass wir die Unterstützung von Hartmut Ostermann haben." Ostermann sieht in Oskar Lafontaine denjenigen, der vermutlich wider besseres Wissen Stimmung mache gegen ihn. Lafontaine sei immer wieder "davongelaufen", wenn es darum gegangen sei, Verantwortung zu übernehmen. Nachdem der Versuch, im Saarland wieder an die Macht zu kommen, am Bündnis von CDU, FDP und Grünen gescheitert war, habe Lafontaine versucht, die Schuld dafür von sich auf den Parteispender Ostermann zu schieben. Dabei sei es "lächerlich zu glauben, dass einzelne Personen, wie Lafontaine es sagt, eine Regierung kaufen oder korrumpieren können", erklärte Ostermann. Die Linke und die SPD sollten bei der nächsten Wahl versuchen, Mehrheiten zu bekommen, bis dahin sei "ein bisschen mehr Demut vor den Wählern angebracht". "Christoph, der Landesvorsitzende, ist für uns aber ein Saarbrücker."Hartmut Ostermann

Auf einen BlickDer neue FDP-Kreisvorstand: Hartmut Ostermann (Vorsitzender), Ana-Isabel Klumpp, Claus Osterberg und Tobias Raab (stellvertretende Vorsitzende), Sebastian Pini (Schatzmeister), Marie Bender (Schriftführerin), Nathalie Zimmer, Alexander Kleist, Martina Engel-Otto, Karsten Krämer, Jörg Grandjean und Florian Kempf (Beisitzer). ols

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