Große Konkurrenz für das "Kleine Schwarze"

Knielang oder bodenlang? Anstelle von Spaghettiträgern lieber eine Korsage? Auf dem Gruppenbild mit einer knalligen Farbe auffallen? Oder doch mit einem eleganten "Kleinen Schwarzen" auf Nummer Sicher gehen? Fragen über Fragen - ein breit gefächertes Angebot lacht die Abiturientinnen, die das perfekte Kleid für den Abiturball suchen, an

Knielang oder bodenlang? Anstelle von Spaghettiträgern lieber eine Korsage? Auf dem Gruppenbild mit einer knalligen Farbe auffallen? Oder doch mit einem eleganten "Kleinen Schwarzen" auf Nummer Sicher gehen? Fragen über Fragen - ein breit gefächertes Angebot lacht die Abiturientinnen, die das perfekte Kleid für den Abiturball suchen, an. Auch wenn die Auswahl auf der Suche nach "dem" Kleid groß erscheint, haben sich in den Geschäften klare Trends herauskristallisiert.Die SZ hörte sich sowohl in den Geschäften in der Stadt Neunkirchen selbst als auch in der Umgebung um, welche Kleider die Abiturientinnen dieses Jahr tragen werden, wenn sie ihr Abiturzeugnis entgegen nehmen und in die Kameras lächeln.

Egal, wo man nachfragt: Cocktailkleider - also knielange Kleider - haben die Nase ganz weit vorne. "Kurze Kleider sind gefragt. Aus Taft oder mit Chiffon und gerne mit Wickeloptik. Die Kundinnen bevorzugen auch Kleider ohne Träger", klärt Manuela Kuederle, Abteilungsleiter bei Kaufhof, auf. Bodenlange Kleider seien aber gerade für höher gewachsene Mädchen geeignet, meint Kuederle.

Während einige bei der Farbe immer noch zu Schwarz greifen würden, sei diese Farbe generell nicht mehr so gefragt, berichtet Renate Schöpfer, Besitzerin von Rena Brautmoden in Ottweiler. "Schwarz ist eine Trauerfarbe - die Kundinnen wollen meist etwas Peppigeres", sagt Schöpfer. Bereits im Laden stechen die Kleider in einem kräftigen Türkis oder in Lilatönen aus der Masse heraus.

Alle befragten Bekleidungsgeschäfte haben angegeben, dass die Mädchen bereits Anfang des Jahres mit den Vorbereitungen für den Abiturball begonnen haben - schließlich wollen sie nicht in einem beliebigen Kleid daherkommen. Es muss ein "besonderes Kleid" sein, sagt Renate Schöpfer.

Die Herren der Schöpfung kaufen den Anzug oft erst auf den letzten Drücker, berichtet Hermann Brunneke, Eigentümer des Modehauses Neufang-Rennwald in Ottweiler. "Die Ersten kommen zwar auch schon im Januar. Aber einige warten eben, bis sie die schriftliche und auch die mündliche Abiturprüfung überstanden haben", erklärt er. Auch wenn bei den Kleidern der Trend weg vom "Kleinen Schwarzen" geht, ist der klassische schwarze Anzug bei den Jungen nach wie vor gefragt. Aber auch dunkelblaue Anzüge. Akzente werden in der Regel mit dem Hemd gesetzt. So greifen viele zu pinkfarbenen, roten oder lilafarbenen Hemden. Abgerundet werde das Outfit dann mit einer passenden Krawatte, sagt Brunneke. Julia Wedding, Verkäuferin bei Peek&Cloppenburg, hatte es in den letzten Tagen mit Abiturienten zu tun, die am Wochenende zwar ihre Abiturfeier haben, denen der Anzug im Schrank aber noch gefehlt hat. "So kurz vor knapp reicht die Zeit dann leider auch nicht mehr für große Änderungen", berichtet sie. Generell seien enge Anzüge gefragt, was sich aber damit beißen würde, dass die Jungs - entgegen aller Ratschläge - auf dem Tragen von Boxershorts als Unterwäsche beharren würden.

Das Illtal-Gymnasium in Illingen eröffnet heute im Landkreis Neunkirchen die Reihe der Abiturfeiern; morgen folgt das Gymnasium am Steinwald und erst nächsten Freitag das Gymnasium am Krebsberg.

Weil am Gymnasium Ottweiler und an den Gesamtschulen die Abiturfeiern erst nächstes Wochenende stattfinden, wird es wohl noch zu einigen Last-Minute-Käufen kommen. Im Endeffekt ist es aber egal, wann die Abiturienten den Anzug oder das Kleid gekauft haben. Auf dem Foto ist der Unterschied ja schließlich nicht zu sehen. "Anstatt Schwarz wollen die Kundinnen

meist etwas Peppigeres."

Renate Schöpfer, Rena Brautmoden

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