Große Feier zwischen Wiesen und Wäldern

Wie lange haben die Vorbereitungen für das Biosphärenfest in Einöd gedauert?Pia Schramm: Die konkreten Vorbereitungen für das Biosphärenfest haben Anfang März begonnen. Seither haben zahlreiche Arbeitstreffen mit beteiligten Vereinen und den Vertretern des Ortsrates statt gefunden

Wie lange haben die Vorbereitungen für das Biosphärenfest in Einöd gedauert?Pia Schramm: Die konkreten Vorbereitungen für das Biosphärenfest haben Anfang März begonnen. Seither haben zahlreiche Arbeitstreffen mit beteiligten Vereinen und den Vertretern des Ortsrates statt gefunden.Worin unterscheidet sich das Einöder Fest von den bisherigen?Pia Schramm: Das Fest begann 2004 als Hoffest und ist jetzt in der Stadt angekommen. Jedes der sieben Biosphärenfeste hat bzw. hatte aufgrund wechselnder Austragungsorte einen unverwechselbaren Charakter. Jedes einzelne wurde von einer anderen Ortsgemeinschaft mit gestaltet und birgt deshalb seinen ganz eigenen Charme und seine eigene Atmosphäre. Da wir das Fest in diesem Jahr erstmals im unmittelbaren Einzugsgebiet der Kreisstadt feiern, ist es schon etwas sehr Besonderes, das spiegelt sich nicht zuletzt durch die wachsende Anzahl der Aussteller wider.Was bedeutet es für Sie persönlich in einem Biospährenreservat zu arbeiten?Pia Schramm: Biosphärenreservate haben die Aufgabe einer Modellregion, in denen das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. Dieser Anspruch, auch mal neue Dinge auszuprobieren bringt immer wieder neue Aspekte bei den Projekten und den Kooperationen mit sich. Auch für das "Privileg", mich mit den vielen engagierten Partnern vor Ort für den Erhalt unserer einzigartigen Bliesgau-Landschaft einsetzen zu können bin ich sehr dankbar. Wie wichtig, war es, dass der Bliesgau von der Unesco als schützenswert anerkannt wurde?Pia Schramm: Die Aufnahme der Region in das weltweite Netzwerk der Unesco-Biosphärenreservate birgt für die Entwicklung der Region, nicht nur in touristischer Hinsicht, große Chancen. So konnten wir schon viele Bürgerinnen und Bürger für die Schätze vor der eigenen Haustür sensibilisieren und auch die Nachfrage von außerhalb steigt seit der Anerkennung spürbar an. Was bedeutet es konkret für die Bewohner von Einöd bis an die lothringische Grenze in einem Biosphärenreservat zu leben?Pia Schramm: Für jede/n BürgerIn und auch für viele Unternehmen besteht das Angebot, sich ganz nach ihren Möglichkeiten in die "Modellregion" einzubringen. Genannt seien an dieser Stelle der Berghof II, der sich mit der Gründung der Bliesgau-Ölmühle völlig neue Geschäftsfelder erschlossen hat. Oder auch die Metzgerei Schwitzgebel, die sich als Familienunternehmen mit Tradition und "Qualität aus regionaler Herkunft" erfolgreich am Markt behauptet. Private können beispielsweise durch ein erweitertes Angebot im Bereich der Umweltbildung und der naturnahen Freizeitgestaltung profitieren.Wie kann man ein Biosphärenrerservat touristisch vermarkten?Pia Schramm: Biosphärenreservate gelten weltweit als einzigartige und lohnenswerte Reiseziele. Diesen Vorsprung gilt es nun für die Region zu nutzen und durch die Entwicklung von authentischen Produkten und Angeboten auszubauen. Diese Entwicklungen müssen natürlich zwingend im Einklang mit der Natur erfolgen. Bezüglich des Ausbaus der touristischen Infrastruktur und Dienstleistungen haben wir eine gute Ausgangslage, aber auch noch ein großes Potential zu erschließen. Wohin man schaut, jeden Tag wird ein Teil unseres Planeten aus wirtschaftlichem Denken zerstört. Was raten Sie Jedem, wie er sich gegen diese Zerstörung wehren soll?Pia Schramm: An einer leckenden Ölbohrinsel können wir ja leider nur mittelbar etwas ändern. Aber eine positive Entwicklung in der eigenen Heimat lässt sich mit ganz alltäglichen Dingen unterstützen. So können wir uns als Verbraucher dank eines veränderten Konsumverhaltens sehr einfach für den Klimaschutz engagieren. Wir können statt Auto öfter Bahn, Bus oder Rad fahren, wir können in unseren Haushalten den Energieverbrauch senken und umweltgerechte und regional erzeugte Lebensmittel kaufen.

Auf einen BlickEinöd wird erstmals urkundlich am 3. Juni 1290 als "Eynot" erwähnt. 1180 ist der Ortsteil Ingweiler bereits in einer Urkunde des Kosters Wörschweiler beschrieben. Römische und keltische Funde belegen schon früheres siedeln. Zudem wurden 1928 nahe der Mündung des Schwarzbachs in die Blies die Fundamente einer Turmhügelburg der Salier (1027 bis 1125) freigelegt. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Eine alte Ortsbezeichnung "Heidenbuchel" findet sich 1554 in Karten des herzöglichen Kartographen Tilemann Stella. Mit 3604 Einwohnern ist der Gemeindebezirk Einöd heute der drittgrößte Stadtteil von Homburg, darunter 153 in Ingweiler und 620 in Schwarzenacker. jkn

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