Große Feier für 100-jährige Kirche

Malstatt. Mit einer Ausstellung, Konzerten, Führungen, zwei Festen und der Veröffentlichung einer Chronik feiert die Kirchengemeinde St. Josef in Malstatt in den kommenden sechs Monaten das 100-jährige Bestehen der Pfarrkirche St. Josef. Fertig gestellt wurde das Gotteshaus am 11. September 1910. Wenige Monate später, am 10

 St. Josef in alter Zeit. Foto: Gemeinde St. Josef

St. Josef in alter Zeit. Foto: Gemeinde St. Josef

Malstatt. Mit einer Ausstellung, Konzerten, Führungen, zwei Festen und der Veröffentlichung einer Chronik feiert die Kirchengemeinde St. Josef in Malstatt in den kommenden sechs Monaten das 100-jährige Bestehen der Pfarrkirche St. Josef. Fertig gestellt wurde das Gotteshaus am 11. September 1910. Wenige Monate später, am 10. Mai 1911, folgte die feierliche Konsekration durch den Bischof von Trier. Bis heute besticht die von der Straße aus gut sichtbare Kirche St. Josef durch ihre monumentale Größe. Zugleich erinnert das um ihren einst 75 Meter hohen Turm beraubte Bauwerk an die verheerenden Folgen des Zweiten Weltkriegs und wirkt so auch wie ein Mahnmal. "Im Arbeiterstadtteil Malstatt ist das Bewusstsein lebendig, dass die Pfarrkirche St. Josef nach dem Krieg vor allem durch die große Spendenbereitschaft vieler kleiner Leute errichtet und unter großen Anstrengungen wiederaufgebaut werden konnte", sagt Pastor Bernd Schikofsky, der sich intensiv mit der Geschichte der Kirche auseinandergesetzt hat. "Die Katholische Kirchengemeinde St. Josef Malstatt wurde 1888 aus der Mutterpfarrei St. Johann herausgelöst und wuchs schnell zur größten Pfarrei des gesamten Bistums Trier heran", berichtet Bernd Schikofsky. Mit Franz Bungarten hatte die Gemeinde von 1919 bis 1936 einen Pfarrer, der später als Ehrenbürger in die Saarbrücker Annalen einging. Während der Saarabstimmungszeit 1935 hatte er den Nationalsozialisten die Stirn geboten und war wegen seiner resoluten Haltung inhaftiert worden. Von 1922 bis 1959 wurden die Bezirke Rußhütte St. Marien, Rastpfuhl St. Antonius, Rodenhof St. Albert und Oberes Malstatt St. Paulus nach und nach zu selbstständigen Pfarreien. Schwindende Mitgliederzahlen und Sparzwänge setzten in jüngerer Vergangenheit einen umgekehrten Prozess in Gang, der 2006 zur Gründung der heutigen Pfarrei St. Josef durch den Zusammenschluss der Pfarreien St. Paulus, St. Antonius und St. Josef führte. Heute zählt die Gemeinde nach Auskunft von Bernd Schikofsky 8100 Mitglieder, rund 450 von ihnen besuchen die sonntäglichen Gottesdienste. Genau nachzulesen sein wird die Geschichte der Kirche in der Festschrift "Überragend - überraschend. 100 Jahre Kirche St. Josef", die im November erscheinen soll.

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