Großaufgebot der Polizei sichert Mord-Prozess gegen Rocker

Kaiserslautern. Hunderte Polizisten, gesperrte Straßen und Leibesvisitationen: Im Landgericht Kaiserslautern und im Viertel rundherum gilt heute höchste Sicherheitsstufe. Um 9 Uhr beginnt im Schwurgerichtssaal ein Mordprozess gegen ein Mitglied der berüchtigten Rockerbande Hells Angels

Kaiserslautern. Hunderte Polizisten, gesperrte Straßen und Leibesvisitationen: Im Landgericht Kaiserslautern und im Viertel rundherum gilt heute höchste Sicherheitsstufe. Um 9 Uhr beginnt im Schwurgerichtssaal ein Mordprozess gegen ein Mitglied der berüchtigten Rockerbande Hells Angels. Der 29-Jährige soll im Juni 2009 bei Kirchheimbolanden mithilfe zweier Komplizen einen Regionalchef des rivalisierenden Rockerclubs Outlaws ermordet haben. Laut Anklage soll er mehrmals mit einem Messer auf das Opfer eingestochen haben. Der jetzt Angeklagte war international gesucht worden und hatte sich Ende 2011 auf der spanischen Insel Mallorca den Behörden gestellt. Zwei bereits verurteilte Komplizen sitzen derzeit mehrjährige Haftstrafen wegen Körperverletzung mit Todesfolge ab.Die Sicherheitsbehörden stellen sich darauf ein, dass Hunderte Anhänger der beiden verfeindeten Rockerclans vor dem Justizministerium auflaufen werden. Die Gewalt in der deutschen Rockerszene eskaliert seit Jahren. Zudem geht der Staat inzwischen verstärkt mit Razzien und Verboten gegen die Rockerszene vor, die tief verstrickt ist in den Drogen- und Menschenhandel.

Polizei und Justiz gehen aus diesem Grund auf Nummer sicher und zeigen demonstrativ Stärke. "Es ist ratsam, wenn wir genauer hinschauen", sagte ein Gerichtssprecher. Anwohner und Geschäftsleute wurden bereits laut Polizeisprecherin mit Flugblättern auf den Großeinsatz vorbereitet, zudem wird ein Infotelefon geschaltet. Straßen und Parkplätze ringsum das Landgericht werden gesperrt. Im Gebäude müssen Prozessbeobachter durch zwei Sicherheitsschleusen. dapd

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