Gratis-Kita für zweijährige Rheinland-Pfälzer
Mainz. Vom kommenden Monat an sind die Kindergärten in Rheinland-Pfalz auch für Zweijährige kostenlos. Für Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen (SPD) ist dies der Abschluss eines bundesweit einmaligen jahrelangen Stufenplans: Für die Drei- bis Sechsjährigen sind die Kindergärten schon jetzt gratis
Mainz. Vom kommenden Monat an sind die Kindergärten in Rheinland-Pfalz auch für Zweijährige kostenlos. Für Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen (SPD) ist dies der Abschluss eines bundesweit einmaligen jahrelangen Stufenplans: Für die Drei- bis Sechsjährigen sind die Kindergärten schon jetzt gratis. Damit spielt Rheinland-Pfalz eine Vorreiterrolle bei der Vereinbarung von Familie und Beruf, mit der die SPD nicht zuletzt im Landtagswahlkampf punkten will. Die Abstimmung ist im März 2011. Kritiker bemängeln die hohen Kosten des Gratisangebots. Verbunden mit diesem Schritt ist ein neuer Rechtsanspruch schon für Zweijährige auf einen Kindergartenplatz. Bundesweit soll es sogar einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder bereits ab dem ersten Geburtstag geben - aber erst von 2013 an. Die Ausweitung der Beitragsfreiheit für rheinland-pfälzische Kindergartenkinder schlägt mit deutlich steigenden Ausgaben für das Land zu Buche. Dieser Posten belief sich nach Angaben des Bildungsministeriums 2009 auf gut 57 Millionen Euro. 2010 wird mit rund 78 Millionen und 2011 mit mehr als 85 Millionen Euro gerechnet. Derzeit gibt es laut Ministerium landesweit über 23 000 genehmigte Plätze für unter Dreijährige. Die rheinland-pfälzische SPD-Generalsekretärin Heike Raab zeigte sich "stolz" über das neue Gratisangebot. "Das sorgt für mehr Chancengleichheit." Mehr frühkindliche Bildung bedeute bessere Chancen in der Schule. "Als berufstätige Mutter mit zwei Kindern habe ich alles ausprobiert mit Tagesmutter und Au-Pair", ergänzte Raab. Fazit: Eine "institutionelle Betreuung" sei verlässlicher und biete mehr soziales Miteinander. Doch auch privat organisierte Betreuungen seien nach wie vor wichtig, etwa für berufstätige Eltern mit unregelmäßigen Arbeitszeiten. Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Opposition im Landtag, Bettina Dickes, kritisierte dagegen, es gebe auch künftig keine echte Wahlfreiheit . Denn das Land übernehme die Betreuungskosten für Zweijährige ausschließlich beim Besuch eines Kindergartens. Nur bei Platzmangel in diesen Einrichtungen seien künftig auch Kinderkrippen für diese Altersklasse kostenlos. dpa