Gratis-Essen füralle Grundschüler

Saarbrücken. Der Saarbrücker Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die kostenlose Mittagsverpflegung für alle Saarbrücker Grundschüler beschlossen und damit einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion unterstützt

Saarbrücken. Der Saarbrücker Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die kostenlose Mittagsverpflegung für alle Saarbrücker Grundschüler beschlossen und damit einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion unterstützt. Auslöser für diesen Antrag war ein SZ-Bericht über auffallend viele Fälle von Untergewicht bei Malstatter Grundschülern. Das Ergebnis einer groß angelegten wissenschaftlichen Untersuchung hatte in Malstatt eine Untergewichtsquote bei Kindern zu Tage gefördert, wie es sie in einem bundesweiten Vergleich ähnlich angelegter Projekte nirgendwo sonst gibt. Der Ratsbeschluss kommt nun nicht nur den jungen Malstattern, sondern allen rund 6000 Saarbrücker Grundschülern zu Gute. Saarbrücken ist damit nach Angaben des Fraktionsvorsitzenden Ralf Latz die erste saarländische Kommune, in der die Mittagsverpflegung allen Grundschülern kostenlos angeboten wird. "Die Verwaltung wird jetzt über die Sommerpause ein Verfahren entwickeln, damit diese Verpflegung im nächsten Schuljahr sichergestellt werden kann", sagte Latz gestern. Das Ganze solle mit dem Schuljahresbeginn am 11. August starten können. Latz fordert ein unbürokratisches Vorgehen. Denn ein solches Gratis-Mittagessen für Grundschüler dürfe nicht an Formularen scheitern. Außerdem solle sich niemand erneut als arm offenbaren müssen, damit sein Kind wie alle anderen in der Schule ein Mittagessen bekommt. Hintergrund: Die bisher für einen Essenskostenzuschuss notwendigen Formulare haben nach Ansicht von Experten offenbar arme Eltern davon abgeschreckt, dieses Geld zu beantragen. Für das Gratis-Mittagessen werden 240000 Euro in den Verwaltungshaushalt der Landeshauptstadt eingestellt, sagte Ralf Latz. "Dieser Betrag ist vorgesehen, damit es losgehen kann. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Summe um einen Finanzierungsbeitrag von Land und Regionalverband verringert." Peter Strobel, der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, betonte gestern: "Es ist in unserem Interesse, dass beim Schulmittagessen das Einkommen der Familie keine Rolle spielt und dass das Ganze unbürokratisch organisiert wird." Beim Starttermin setzt Fraktionschef Strobel - wie Sozialdemokrat Latz - auf die Leistungsfähigkeit der Saarbrücker Stadtverwaltung. "Es wäre schon wünschenswert, wenn das Ganze zum Schuljahresbeginn klappt." "Die Verwaltung wird ein unbürokratisches Verfahren entwickeln."SPD-Fraktionschef Ralf Latz

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