Grandiose Stimmung beim Sommer-Biathlon

"Wir sehen dem Beginn gelassen entgegen." Dies behauptet Bernd Blaes gestern um 11.15 Uhr. Ganz so war's nicht, denn Blaes, Projektleiter der Stadt für den Sommer-Biathlon, steht mächtig unter Strom. Handy, Sprechfunk und persönliche Ansprache - so viel auf einmal muss der Mann erledigen! In der Stadthalle wimmelt es

 City-Biathlon: Tausende begeisterte Fans drängten sich gestern in Püttlingen, hier im Schieß-Stadion auf dem Burgplatz. Fotos: Jenal

City-Biathlon: Tausende begeisterte Fans drängten sich gestern in Püttlingen, hier im Schieß-Stadion auf dem Burgplatz. Fotos: Jenal

"Wir sehen dem Beginn gelassen entgegen." Dies behauptet Bernd Blaes gestern um 11.15 Uhr. Ganz so war's nicht, denn Blaes, Projektleiter der Stadt für den Sommer-Biathlon, steht mächtig unter Strom. Handy, Sprechfunk und persönliche Ansprache - so viel auf einmal muss der Mann erledigen! In der Stadthalle wimmelt es. Helfer, professionelle Sicherheits-Experten, Rotes Kreuz, Journalisten, Küchenexperten mit Kochmützen, Techniker, Fotografen, Weltmeister und Olympiasieger mit Trainern und Masseuren - zu beneiden ist das Biathlon-Organisationsteam nicht. Ein Rundgang durch das Stadion samt seinen Katakomben und durch die Stadt verstärkt den Eindruck.

Wie viel Energie, Nerven und Geld mag diese Organisation gekostet haben? Die Tribüne für 3500 Besucher (die schon in Massen strömen, um einen guten Platz zu ergattern) wurde über Nacht aufgebaut - das örtliche THW hat geholfen. Um dem ZDF, dem norwegischen Staatsfernsehen und dem russischen Sportkanal "Planeta sporta" Püttlingen schmackhafter zu machen, wurde Kunstrasen auf dem Schießplatz ausgelegt. Insgesamt wirkt alles bunter und freundlicher als in den Vorjahren. Selbst die haushohe Colaflasche aus luftgefülltem Plastik - im vorigen Jahr wurde sie dreist geklaut - überragt wieder die Tribüne. Das gut gelaunte Publikum macht schon lange vor dem Startschuss viel Remmidemmi. Das kitzelt Adrenalin heraus, nicht nur bei den Wettkämpfern. Diese verfügen über einen abgeschirmten Bereich mit Ruhezone, Massageraum und Kaffeezelt. Bei der Weltspitze im Biathlon handelt es sich überwiegend um superschlanke "Läufertypen", denen man gerne zutraut, mit viel Kraft und gleichzeitig anmutig durch Püttlingens Straßen zu brettern.

Ebenso gelassen wie zielstrebig wirken auch die Fernsehmenschen, die sich um Andreas Lauterbach (Blaes: "Er gilt als der weltbeste Biathlon-Regisseur") ihre eigene Welt rund um den Burgplatz aufgebaut haben, genau so wie die Rundfunk-Kollegen. Im Presse- und im Orga-Raum dominieren Laptops, Telefon und Internet. Die Skirollen- und Laufstöcke-Ausstatter haben Konjunktur, ebenso die Beschaller, Beleuchter, Busfahrer, Techniker, Parkplatz-Einweiser, Fanartikel-Verkäufer, Rot-Kreuz-Helfer und die professionellen Firmenvertreter, deren Zahl stark gewachsen ist.

Die Strecke wirkt optimal präpariert. Viele Püttlinger haben hier ihre Sommermöbel nach draußen gebracht, Getränke in allen Variationen in petto und Fahnenbänder, auf denen beispielsweise steht: "Familie Lauer grüßt die Biathlon-Welt."

Etwas beschaulicher als im Stadion lässt sich die Veranstaltung auf den beiden zentralen Plätzen an, wo man auf Großbild-Leinwänden das Geschehen auch wunderbar verfolgen kann, und es - im Vergleich zum Stadion selbst - etwas näher ist zum nächsten Weizenbier oder zum "Roschwirschdsche", das immer Konjunktur hat.

Der Wettergott ermöglicht schließlich ein spannendes Wettkampf-Geschehen und verstärkt den Eindruck: Mit seinem Biathlon hat sich Püttlingen ein Stück "Große Welt" erobert. >Weitere Impressionen: Seiten C5, A1 und D1

 Alexander Wolf und Andreas Birnbacher legen an.

Alexander Wolf und Andreas Birnbacher legen an.

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