Grandios gesungener Genre-Mix

Lisdorf · Zum neunten Mal lockte das Open Air in Saarlouis-Lisdorf zahlreiche Besucher an. Dabei umfasste das musikalische Programm der Akteure Melodien aus den Genres Oper, Film und Musical. Unter den Musikanten waren das Kreisjugendorchester, ein Schulchor sowie erstklassige Solisten. Das Konzert stand unter der Leitung von Günter Donie.

 Die Künstler boten beim Open-Air-Konzert in Lisdorf beliebte Melodien. Foto: Klingende Kirche Lisdorf

Die Künstler boten beim Open-Air-Konzert in Lisdorf beliebte Melodien. Foto: Klingende Kirche Lisdorf

Lisdorf. Mit einem grandiosen Konzert wurden auch diejenigen belohnt, die gerne die Fußball-Europa-Meisterschaft weiter verfolgt hätten. Moderator Hans-Werner Strauß, in eine deutsche Flagge geschnürt, wusste auf amüsante Art Abhilfe zu schaffen. Er kündigte jedes Tor an, und als die Nationalelf Deutschland ins Halbfinale geschossen hatte, war die Welt für alle in Ordnung.Ins Programm genommen hatte Günter Donie, der Macher des Klassik-Open-Airs in der Bossmann-Arena Lisdorf, beliebte Melodien aus den Genres Oper, Film und Musical. Auch wartete er mit seinem Kreisjugendorchester und seinem Schulchor sowie erstklassigen Solisten auf.

Treue Schüler unterstützen

200 junge Menschen musizierten mit Begeisterung und Perfektion - über Jahre geschult von ihrem verehrten Meister Donie, Musiklehrer am Robert-Schuman-Gymnasium (RSG). Sein Engagement ist weit und breit einzigartig. Viele Jugendliche halten ihm über die Schulzeit hinaus die Treue und bleiben verlässliche Konzertpartner, so die Band Fourtissimo, die wieder mit Klassiktiteln die Bühne rockte: Tobias Rößler (Klavier), Tobias Paulus (Violine), Felix Hedrich (Bass) und Kolja Koglin (Schlagzeug). Sie verliehen dazu manchem Orchesterstück den nötigen Pep. Zwei neue Gesichter gab es unter den Gesangssolisten: Stefanie Krahnenfeld und Tereza Andrasi. Jevgenij Taruntsov hatte Lisdorf 2010 schon die Ehre gegeben.

Der absolute Knaller war dieses Mal der Auftritt von Armin Lamar, Organist der Lisdorfer Kirche, der mit dem Mendelssohn-Chor und dem Kreisjugendorchester den ersten Marsch aus Elgars "Pomp & Circumstances" in die voll besetzte Arena schickte. Sein Spiel auf der Kirchenorgel war auf eine LED-Video-Wand im Bühnenraum übertragen worden. Und dank der perfekten Technik gelang das Zusammenspiel der drei Klangkörper auf geniale Weise.

Der Mendelssohn-Chor, der über gut intonierte Stimmen verfügt, folgte aufmerksam dem Dirigat von Jürgen Diedrich. Und auch die über 100 jungen Musiker, in allen Registern hervorragend gestimmt, traten als erstklassiges Orchester auf, wenn auch die Bläser in der Rossini-Ouvertüre zu "Semiramis" schwächelten. Einfühlsam begleiteten sie die Solisten, folgten ihnen bei jedem Rubato und warteten exemplarisch bei jeder Fermate.

Sänger vom Staatstheater

Schon in den Bohème-Arien überzeugten Stefanie Krahnenfeld und Jevgenij Taruntsov. Der gebürtige Ukrainer, der 2011/12 am Saarländischen Staatstheater (SST) engagiert ist, hat eine gut ausbalancierte Tenorstimme. Krahnenfeld bringt zu ihrem charismatischen Sopran schauspielerisches Talent mit und glänzte mit temperamentvollen Auftritten. Klasse zeigte ebenso Tereza Andrasi, die mit ihrem sonoren Mezzosopran ebenso keck (unter anderem) die Arie "Ich lade gern mir Gäste ein" aus der Oper "Die Fledermaus" vortrug. Auch sie gehört zum Ensemble des Saarländischen Staatstheaters.

Hellauf begeisterte neben dem RSG-Chor, der Melodien aus dem Film "Die Kinder des Monsieur Mathieu" sang, der 17-jährige Alexander Altmeyer aus Reisbach. Lässig-virtuos und absolut stilsicher spielte er den "Root Beer Rag" von Billy Joel.

In guter Tradition verabschiedeten sich Solisten, Orchester und Schulchor "Im Feuersturm der Reben" von Johann Strauß. Nach lang anhaltendem Applaus folgte nach Mitternacht das Schlusssignal. Da hieß es dann endgültig: "It's time to say good bye".

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