Gotteslob in schöner Akustik und weiter Optik

Völklingen. Das zehnte grenzüberschreitende Orgelfestival Forbach/Völklingen begann mit einem Schreck. Reinhard Ardelt, Kantor der Versöhnungskirche Völklingen, einer der Motoren der Musikreihe und ein kaum wegzudenkender Ausführender, hatte Stunden vor Beginn einen kleinen Unfall und musste am Arm operiert werden

Völklingen. Das zehnte grenzüberschreitende Orgelfestival Forbach/Völklingen begann mit einem Schreck. Reinhard Ardelt, Kantor der Versöhnungskirche Völklingen, einer der Motoren der Musikreihe und ein kaum wegzudenkender Ausführender, hatte Stunden vor Beginn einen kleinen Unfall und musste am Arm operiert werden. So kann es gehen - was tun? Thierry Ferré, etatmäßiger Dirigent, leitet den eigens für das Orgelfestival gebildeten deutsch-französischen Projektchor - hier verändert sich nichts. Andreas Mehs, Organist der Völklinger Eligiuskirche, übernimmt Ardelts Orgelpart. Pierre Aubry beeindruckt als kraftvoller Bariton mit warmem Timbre. Choristische RaritätDer deutsch-französische Projektchor überzeugt im Umgang mit einer echten choristischen Rarität, der 1970 entstandenen Deutschen Messe für Solobariton, gemischten Chor und Orgel des in Saarbrücken St. Johann tätigen Musikers Robert Carl (1902 bis 1997). Das Werk mit neoromantischen Anleihen, kühner Harmonik und schwierig zu handhabender Rhythmik bereitet dem (hörbar) glänzend vorbereiteten Chor keinerlei Mühe. Im Gegenteil: seine a-Moll-Strukturen passen sich wunderbar der schönen Akustik und der weiten Optik der Versöhnungskirche an, als wollten Kyrie, Gloria, Sanctus und Agnus Dei in himmlische Fernen enteilen. Dazu passen die herrlich "schwebenden" gregorianischen Klänge der Schola des "Petit Choeur", dem Ferré die so leicht klingende, aber schwer einzustudierende Harmonik dieser speziellen Form des Gotteslobes vermittelt. Orgelimprovisationen von Andreas Mehs runden das vielseitige Konzert ab. Begonnen und beschlossen wird es - wie sollte es bei einem Orgelfestival anders sein? - mit Musik aus der Feder von Johann Sebastian Bach. Dessen Toccata und Fuge d-Moll, auch die "Dorische" genannt, wird zum vielversprechenden Auftakt des diesjährigen Orgelfestivals Forbach/Völklingen. etFortgeführt wird es am Freitag, 24. September, 20 Uhr, in der protestantischen Kirche Forbach mit dem Konzert für Orgel und Traversflöte von verschiedenen Komponisten beziehungsweise am Sonntag, 26. September, 16 Uhr, wieder in der Versöhnungskirche Völklingen, mit dem Orgelkonzert in g-Moll von Joseph Gabriel Rheinberger.

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