Historisches Museum Saar Im Sitzen durch die Saargeschichte gehen

Saarbrücken · Von zu Hause aus durch den Sender Europe 1 in Berus wandeln oder gar durch die Staatskanzlei in Saarbrücken? Das „Virtuelle Museum im Historischen Museum Saar“ macht’s möglich – mit Unterstützung von Google.

 Die Vorstellung des „Virtuellen Museums im Historischen Museum Saar“: Eveline Metzen, die Leiterin der deutschsprachigen Politikabteilung bei Google, ist zugeschaltet – Museumsleiter Simon Matzerath (Mitte) und Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sind analog vor Ort im Historischen Museum.

Die Vorstellung des „Virtuellen Museums im Historischen Museum Saar“: Eveline Metzen, die Leiterin der deutschsprachigen Politikabteilung bei Google, ist zugeschaltet – Museumsleiter Simon Matzerath (Mitte) und Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sind analog vor Ort im Historischen Museum.

Foto: Sebastian Dingler

Ausnahmsweise hat hier eine Verlagerung ins Internet mal nichts mit Corona zu tun: Wenn das „Virtuelle Museum im Historischen Museum Saar“ seinen Dienst aufnimmt, dann beruht das auf einer Planung, die schon lange vor dem Lockdown begann. Im Historischen Museum wurde dafür ein spezieller Raum mit vier Tablets und einem Laptop eingerichtet. Ab sofort können Besucher dort auf 2000 Fotos und Videos sowie auf 14 Rundgänge im 360-Grad-Winkel zugreifen, die die saarländische Geschichte zeigen. Drei dieser 360- Grad-Rundgänge erkunden den Langwellensender Europe 1, neun die Völklinger Hütte, einer das Zechengebäude Grube Reden und einer die saarländische Staatskanzlei. Ein großer Bildschirm ermöglicht es Gruppen, sich virtuell mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen.

Zur Eröffnung kamen neben Museumsdirektor Simon Matzerath auch Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und Wolfgang Bogler von der Staatskanzlei. Aus Berlin wurde Eveline Metzen zugeschaltet, die Leiterin der deutschsprachigen Politikabteilung bei Google. Der Software-Konzern stellt die Plattform für das virtuelle Museum, die Inhalte liefert das Saarland. Metzen ist Nachfolgerin der jetzigen Leiterin der europäischen Politikabteilung bei Google, Annette Kroeber-Riel. Diese stammt aus dem Saarland, somit entstanden über sie die Kontakte der Staatskanzlei zu dem Konzern. Museumsleiter Matzerath vermutete in seiner Ansprache, dass das Historische Museum das erste sei, das ein virtuelles Museum besitze.

Nicht nur Museumsbesucher können auf die Inhalte zugreifen: Zu finden ist das Ganze im Internet auf artsandculture.google.com. „Wir sind bis heute das einzige Bundesland, das auf Google Arts and Culture mit der Staatskanzlei vertreten ist“, sagte Ministerpräsident Hans. Er wies auf die Bedeutung digitaler Inhalte hin, wenn es darum gehe, junge Menschen anzusprechen: „Das ist für die sehr begeisternd, wenn sie zum Beispiel virtuell unter Tage fahren.“ Er selbst sei bezüglich des virtuellen Museums fasziniert davon, wie hier das Vergangene mit der Zukunft zusammengebracht werde.

Eveline Metzen erklärte, dass Google mit der Abteilung Arts and Culture gerade jetzt, wo das gesellschaftliche Leben stark eingeschränkt sei, einen Beitrag zur kulturellen Wissensvermittlung leisten möchte. „Dank des ‚Virtuellen Museums’ haben Besucherinnen und Besucher ab heute noch mehr Möglichkeiten, sich interaktiv mit der Geschichte des Saarlandes zu beschäftigen.”

Wolfgang Bogler führte anschließend einige der Inhalte des virtuellen Museums vor. „Sie können ganz über die Hochöfen der Völklinger Hütte gehen, ganz schwindelfrei und völlig entspannt, denn Sie sitzen ja zuhause auf dem Stuhl.“

Viele digitale Inhalte zur Geschichte des Saarlands findet man jetzt unter dem Suchbegriff „Saarland“ unter:
artsandculture.google.com

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