Gleicher Nachname, andere Familie

Gleicher Nachname, andere FamilieZum Leserbrief von Ulrich Scherer "Familie beutet Südafrika und Ureinwohner aus" vom 12. April:Ulrich Scherer aus Niederwürzbach findet es "ein starkes Stück", dass neben dem "Gebietsadel Von-der-Leyen" jetzt auch noch der "Geld- und Immobilien-Adel" Oppenheimer zur Namensgebung herangezogen wird

Gleicher Nachname, andere Familie

Zum Leserbrief von Ulrich Scherer "Familie beutet Südafrika und Ureinwohner aus" vom 12. April:

Ulrich Scherer aus Niederwürzbach findet es "ein starkes Stück", dass neben dem "Gebietsadel Von-der-Leyen" jetzt auch noch der "Geld- und Immobilien-Adel" Oppenheimer zur Namensgebung herangezogen wird. Blieskastels Ortsvorsteher Jürgen Trautmann hatte kürzlich dem Stadtrat vorgeschlagen, eine Straße in der Stadt nach dem in Blieskastel geborenen und später als Bürgermeister der jungen Stadt Vancouver in Kanada verdienstvoll wirkenden David Oppenheimer zu benennen. Da wirft Scherer auch gleich mal die "internationale Spekulationsbank Sal. Oppenheimer" und den gleichnamigen "skrupellosen Gold- und Diamantenhandel" in Südafrika mit dem Blieskasteler in einen Topf, der den "Indianerstämmen Land widerrechtlich weggenommen" und "damit lukrative Geschäfte gemacht" habe. Es ist einfach unredlich, unterschwellig durch Namensgleichheit eine Beziehung zwischen Menschen zu unterstellen, die nichts miteinander zu tun haben. Oder aus welchen Gründen werden die Bank und der Diamantenhandel genannt? Aber davon abgesehen: Woher stammen denn Herrn Scherers Informationen über widerrechtlich weggenommenes Indianerland? In der Literatur scheint davon nichts bekannt zu sein. Wer Mitte des 19. Jahrhunderts als 14-Jähriger mit einigen Brüdern aus Blieskastel nach Amerika ausgewandert ist, hat das sicher nicht getan, obwohl ihm in der Heimat eine glänzende Zukunft in Aussicht stand. David Oppenheimers hervorragende Leistungen in seinem späteren Leben, die selbst die kritische Zeitung "Vancouver Daily News-Advertiser" veranlasste, ihn "den besten Freund, den Vancouver je hatte" zu nennen, sind unbestritten. Kann man nicht außergewöhnliche Leistungen einfach anerkennen? Blieskastel kann stolz sein, ihn als Sohn der Stadt bezeichnen zu können.

Heinz Quasten, Blieskastel

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