Glasmalerei von St. Josef strahlt wieder im Glanz von einst

St. Ingbert. Die Stimmung in der Josefskirche hat sich wieder ein Stück weit verändert. Jetzt, da die bunten Fenster im Kirchenschiff und teilweise auch im Querhaus montiert sind, bekommt man einen Eindruck von der Atmosphäre, die nach Abschluss des Wiederaufbaus im Gotteshaus herrschen wird

 Eines der restaurierten Fenster im Kirchenschiff. Foto: Schneider

Eines der restaurierten Fenster im Kirchenschiff. Foto: Schneider

St. Ingbert. Die Stimmung in der Josefskirche hat sich wieder ein Stück weit verändert. Jetzt, da die bunten Fenster im Kirchenschiff und teilweise auch im Querhaus montiert sind, bekommt man einen Eindruck von der Atmosphäre, die nach Abschluss des Wiederaufbaus im Gotteshaus herrschen wird. Bis zur Montage der farbigen Kirchenfenster war es ein weiter Weg, wie Glasmeister Rudolf Thomas beschreibt. Seine Firma, die Glasmalerei Frese in Saarbrücken, ist für die Restaurierung der Schiff- und Querhausfenster zuständig. "Die Fenster waren in einem bescheidenen Zustand", sagt Thomas. Dadurch, dass in der Vergangenheit Glasteile falsch eingesetzt worden sind, ist ein Teil der Malerei verloren gegangen. "Es wurden einzelne Teile der Fenster nachgemacht und geflickt, gerade nach dem Krieg", so Thomas. Fotoaufnahmen zeigen, dass aus den ursprünglichen Blüten plötzlich einfache farbige Formen wurden. "Vieles war der Not geschuldet", sagt Architekt Klaus Daub. "Man hat genommen, was man kriegen konnte".In der Werkstatt der Firma Frese wurden die einzelnen Fensterteile zunächst mit einem Pinsel gesäubert, zusammengebaut und stabilisiert. Bei der Restaurierung hat man mit zwei Mitteln gearbeitet: der Retusche und der Dublierung. Bei der Retusche wird die erhaltene Malerei ergänzt. Von Dublieren spricht man, wenn eine Glasscheibe mit einem Motiv bemalt und eingebrannt und anschließend mit Abstand vor die Originalscheibe montiert wird. "Auf diese Weise wird die Originalsubstanz erhalten", erklärt Gutachterin Kathrin Rahfoth den Vorteil dieser Arbeitsweise. Durch das Dublieren konnten die Restauratoren auch ungewünschte Lichtverhältnisse korrigieren. So war ein Fenster im Querhaus zu hell und überstrahlte die Blüten-Bordüre. "Deshalb haben wir ein grau getöntes Glas eingesetzt und das Fenster dadurch verdunkelt", erklärt Restauratorin Rahfoth. Jetzt passt es in die Gesamtstimmung der Kirche.

Um die Glasmalerei vor der Witterung zu schützen, wurde eine Vorverglasung angebracht: leicht gewelltes Goetheglas. "Es sorgt für eine lebendige Oberfläche und ist das Beste, was man wählen kann", so Rahfoth. evy

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