Das historische Bild der Woche Als St. Ingbert eine Stadt des Glases war

St. Ingbert · Wir zeigen Ihnen in regelmäßigen Abständen ein historisches Bild. Heute: das Werk der Vereinigten Vopeliusschen und Wentzelschen Glashütten GmbH in St. Ingbert.

Glashütte Vopelius und Wentzel in St. Ingbert ist abgerissen
Foto: Junker-Luftbild/Landesarchiv

Dass die Glasherstellung im Saarland ein wichtiger Wirtschaftszweig war, zeigt dieses Junkers-Luftbild aus den 1930ern eindrucksvoll. Rechts sehen wir die alte St. Ingberter Glashütte, gebaut 1914 nach Plänen des Architekten Karl Fischer. Im Bildvordergrund eine Glasbläsersiedlung, gebaut 1920 (Architekt: Alois Lech). Die Hütte war in Besitz der Familien Wentzel und Vopelius, die zuvor die Glasproduktion in Friedrichsthal und Sulzbach in Händen hatten. In St. Ingbert gab es noch weitere Hütten, insgesamt arbeiteten in den 1920er Jahren dort etwa 1200 Menschen. 25 000 Tonnen oder mehr als vier Millionen Quadratmeter Flachglas produzierte die Hütte im Jahre 1958, lieferte ihre Ware weltweit. 1975 das Ende; 1997 folgte der Abbruch dieses Schatzes der Saar-Glasindustrie. Heute steht dort ein Baumarkt, dessen Silhouette die der alten Glashütte nachahmt. Die Siedlung steht noch (unter Denkmalschutz) – in der heutigen Wilhelm-Wentzel- und in der Karl-Vopelius-Straße. Die Straße, die an der Glashütte vorbeiführt ist die heutige L111 Richtung A6.