Glanzlicht der Stadtgeschichte

Homburg. "Ich bin stolz Präsident eines traditionellen Homburger Vereins zu sein, der ein wichtiges Kulturgut hochhält." So fasst der amtierende Präsident und Zunftmeister der Homburger Narrenzunft (HNZ), Rüdiger Schneidewind, seine Gefühle und sein Engagement für den Verein zusammen, der ein wichtigen Stücks der Homburger Stadtgeschichte ist

Homburg. "Ich bin stolz Präsident eines traditionellen Homburger Vereins zu sein, der ein wichtiges Kulturgut hochhält." So fasst der amtierende Präsident und Zunftmeister der Homburger Narrenzunft (HNZ), Rüdiger Schneidewind, seine Gefühle und sein Engagement für den Verein zusammen, der ein wichtigen Stücks der Homburger Stadtgeschichte ist. Die HNZ wird in diesem Jahr 5 x 11 Jahre alt. Dies heißt Jubiläum feiern und "Faasenachd" zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die alliierten Siegermächte überall Versammlungsverbote und Vereinsverbote erlassen. Dies galt auch für das "französische Saargebiet". Dennoch führte die Sängervereinigung 1947 im Saalbau eine Art Fastnachtsveranstaltung durch. So steht es in den Annalen des Vereins. Ab 1951 trat wiederum die Sängervereinigung mit ihren Akteuren in Aktion und führte bis 1954 Kappensitzungen und Maskenbälle durch. "Im Jahre 1955 traten dann Ermüdungserscheinungen auf und man musste feststellen, dass auswärtige Karnevalsvereine ihre Veranstaltungen in Homburg auf Einladung durchführten", hieß es damals. Am 10. Februar 1955 hielt der Verkehrsverein im Hotel Dümmler eine genehmigte Generalversammlung ab, in deren Verlauf auch das Thema "Karneval" besprochen wurde. Das Hotel stand an Dümlers Eck; heute ist dort der Stehschoppe. Bei der Versammlung wurde die Frage gestellt, ob es Homburg nötig habe, "Humor zu importieren". Man war der Meinung, dass "in Homburg Kräfte sind, die unter einer gemeinsamen Führung einen bodenständigen und zugkräftigen Karneval aufziehen könnten". Der damalige Vorschlag: der Verkehrsverein solle mit der Sängervereinigung und der Stadtverwaltung eine "diesbezügliche Organisation" schaffen. Im Sommer 1955 fand im Homburger Hof die Gründungsversammlung statt. Man beschloss der Vereinigung den Namen "Narrenzunft" zu geben. Ihr Schlachtruf war "Nix wie druff". Dies war die Geburtsstunde der HNZ, die am 11.11.1955 mit ihrer ersten Veranstaltung startete. Die erste Kappensitzung fand am 8. Januar 1956 in Erbach statt. Heute hat die HNZ 503 Mitglieder, darunter 100 Aktive.Rückblick in die Historie: Fastnacht gab es in Homburg schon 1874. Belegt ist dies in einem Aufruf im Homburger Anzeiger. Dieser "Faasebooze"-Beweis wird im HNZ-Archiv gehütet. Wie sagte der amtiernde HNZ-Präsident Schneidewind: "Fastnacht ist Spaß haben, einen engagierten Verein zu erleben und viele Jugendliche bei ihrem Hobby zu unterstützen."Die Jubiläums-Galasitzung findet am Freitag, 15. Januar, ab 19.33 Uhr, in der Aula des Gymnasiums Johanneum statt.

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