Gitarrist und Entertainer zugleich

Blieskastel. Der Schlösschenkeller war mit über 70 Gästen für Blieskasteler Verhältnisse echt gut gefüllt. Aber der Abend versprach ja auch, ein musikalischer Leckerbissen zu werden. Michael Marx, musikalischer Tausendsassa aus Hangard bei Neunkirchen, der in den unterschiedlichsten Formationen und Zusammensetzungen auf der Bühne steht, präsentierte ein Soloprogramm

Blieskastel. Der Schlösschenkeller war mit über 70 Gästen für Blieskasteler Verhältnisse echt gut gefüllt. Aber der Abend versprach ja auch, ein musikalischer Leckerbissen zu werden. Michael Marx, musikalischer Tausendsassa aus Hangard bei Neunkirchen, der in den unterschiedlichsten Formationen und Zusammensetzungen auf der Bühne steht, präsentierte ein Soloprogramm. Und zwar überwiegend instrumental. "Ich habe einfach eine neue Herausforderung gesucht, wollte mich auch als Gitarrist noch einmal beweisen", erzählte er im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung.Die Idee zum Soloalbum "Saitenwende" sei spontan gekommen, und es sei am Ende die "unaufgeregteste Produktion" gewesen, die er jemals gemacht habe. Im Frühjahr 2010 habe er mit den Kompositionen begonnen, und in sehr kurzer Zeit habe er das Album in einem Tonstudio in Sulzbach-Neuweiler eingespielt. "Ich bin auch ein bisschen stolz darauf", stellte er fest. Kann er durchaus auch sein, denn was Michael Marx bei seinem Live-Auftritt präsentierte, waren überaus virtuos vorgetragene Gitarren-Stücke der verschiedensten Stilrichtungen, etliche Eigenkompositionen ebenso wie Klassiker etwa von David Qualey oder Tommy Emmanuel. Der australische Gitarrist hat es Marx besonders angetan, ihn auf eine besondere Weise fasziniert: "Wenn du ihn spielen hörst, würdest du am liebsten deine Gitarre in die Ecke stellen. Aber mich hat dann der Ehrgeiz gepackt", erzählt Michael Marx.

Gut 2000 Auftritte habe er bereits in den verschiedensten Formationen hinter sich, aber solo, mit einem Instrumentalprogramm, das habe ihn schon gefordert. "Und ich hatte da zunächst auch ein bisschen Lampenfieber", bekannte er. Aber das war in Blieskastel schnell verflogen, schließlich ist der Gitarrist dort schon ein alter Bekannter, die Atmosphäre fast familiär.

Viele seiner Kollegen versuchen bei ihren Auftritten krampfhaft locker zu sein, Michael Marx gelingt es, sein Publikum sofort in seinen Bann zu ziehen. Er betritt die Bühne und schon schlägt ihm Sympathie entgegen. Er macht seine Witzchen und freut sich fast kindisch-diebisch, wenn sie ihm gelingen. Es gibt wenige Künstler, die bei so viel Können wirklich so authentisch geblieben sind.

Aber Michael Marx überzeugte zuallererst durch seine musikalischen Qualitäten: Das Programm war wirklich Gitarrenkunst vom Feinsten, und der Musiker lebte seine Musik, schien die Stücke ohne Mühe zu präsentieren. Dabei erkannte jeder, der jemals eine Gitarre in der Hand hielt, welch ein unglaubliches Können hinter dieser Performance steckte. Auch wenn bei Michael Marx alles so locker rüberkommt, als sei es nur ein Spaß, die kompliziertesten Läufe zu spielen. Und ebenso überzeugend sind seine Gesangsnummern, sein eigener Stil drückt auch gecoverten Songs einen eigenen, unvergleichlichen Stempel auf. Michael Marx hatte das Publikum in Blieskastel sicherlich begeistert, der sympathische Künstler hatte an diesem Abend sowohl musikalisch wie auch als Entertainer restlos überzeugt.

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