"Gitarrenland" machte Station in St. Wendel

St. Wendel. Stolze 19 Spielstätten in elf Orten im Saarland, Rheinland-Pfalz und dem angrenzenden Frankreich laden derzeit zu "Gitarrenland", einem Musikspektakel, das klassische und moderne Musik, dargeboten von Amateuren und Profis auf ganz besondere Weise miteinander verbindet, ein

 Ralph Towner (li.) und Paolo Fresu jazzten in St. Wendel.Foto: Grell

Ralph Towner (li.) und Paolo Fresu jazzten in St. Wendel.Foto: Grell

St. Wendel. Stolze 19 Spielstätten in elf Orten im Saarland, Rheinland-Pfalz und dem angrenzenden Frankreich laden derzeit zu "Gitarrenland", einem Musikspektakel, das klassische und moderne Musik, dargeboten von Amateuren und Profis auf ganz besondere Weise miteinander verbindet, ein. Noch bis Ende April gibt es dabei aber nicht nur Gitarrenklänge, die das Publikum begeistern und verzaubern zugleich. Nicht fehlen auf der Route des Festivals durfte, insbesondere wenn es um Jazzmusik geht, die Stadt St. Wendel auf dem Tourneeplan. Nicht nur das schwarzgelbe Plakat über der Bühne verriet, dass Jazz in all seinen Formen bereits eine lange Tradition in der Stadt hat. Und so machte Gitarrenland am vergangenen Dienstagabend Station im Kulturzentrum Alsfassen. "Alles eingefleischte Fans", freute sich Ernst Urmetzer vom Jazz-Förderkreis St.Wendel, als er beobachtete, wie sich der Saal immer mehr füllte, bis am Ende kein Platz mehr zu bekommen war. "Unser Gastspiel heute war genau in einer Minute geklärt. Ich habe Ernst Urmetzer gefragt und er hat "ja" gesagt. Wenn man sich über 40 Jahre kennt, braucht es nicht vieler Worte", erzählte Wolfgang Weigel, Programmmacher und selbst Gitarrist. Und auch er freute sich auf das Gastspiel zweier großer Stars. "Jeder kennt das Instrument Gitarre, aber keiner kennt alle Facetten. Es gibt so viele Genres und immer wieder etwas Neues zu entdecken", sagte er. Beide Musiker waren bereits vor gut zehn Jahren in St. Wendel zu Gast, jeder allerdings in einer anderen Besetzung und so warteten die Fans gespannt darauf, wie Ralph Towners Gitarre mit Paolo Fresus Trompete miteinander harmonieren würden. Schließlich wurde es ganz still im Saal und Towners Gitarre erklang ganz leise und unendlich gefühlvoll. Und als hätte Paolo Fresu mit seiner Trompete dieses Gefühl aufgesogen, begann auch er zu spielen. Die leisen Töne, sie standen am Anfang eines außergewöhnlichen Konzerts, das als "Dialog 5 - Jazz Guitar Genius" im Programmheft angekündigt war.Und an dieser Stelle sei die recht freie Übersetzung "genial" erlaubt, denn das war die gute Stunde, in der die beiden Vollblutmusiker ihr Publikum unterhielten. Der Dialog der beiden Musiker begeisterte sowohl bei den eher melancholischen, fast sphärischen als auch flotteren, sehr rhythmischen Stücken, bei denen der Funke sehr schnell aufs Publikum übersprang. Das dankte am Ende eines abwechslungsreichen und überaus ungewöhnlichen Jazzkonzerts mit lang anhaltendem Beifall und ließ die beiden Musiker nicht ohne eine Zugabe von der Bühne.

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