Gewürge gegen Wirges

Saarbrücken. "Wenn man in Saarbrücken mitspielt, hat man keine Chance", meinte Hansi Pörtner, Trainer des Fußball-Oberligisten Eintracht Glas Chemie Wirges, nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden beim Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken. Demnach hatte Glas Chemie Stahlbeton angerührt: eine tief stehende Viererkette wurde ständig von drei defensiven Mittelfeldspielern verstärkt

Saarbrücken. "Wenn man in Saarbrücken mitspielt, hat man keine Chance", meinte Hansi Pörtner, Trainer des Fußball-Oberligisten Eintracht Glas Chemie Wirges, nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden beim Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken. Demnach hatte Glas Chemie Stahlbeton angerührt: eine tief stehende Viererkette wurde ständig von drei defensiven Mittelfeldspielern verstärkt. Durch geschicktes Verschieben hatten die Gäste fast immer Überzahl in Ballnähe. "In Saarbrücken haben nicht viele Mannschaften gepunktet", so Pörtner weiter, "wir gehören dazu und sind stolz darauf." Die gute kämpferische Einstellung und die taktische Disziplin der Gäste ist aber nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist die Leistung des FCS. "Es gibt Tage, da kannst du machen was du willst - es ist immer falsch", sagte Michael Petry. "Wir haben einfach nicht schnell genug gespielt und uns nicht gut bewegt", fand Manuel Zeitz. "Wir hätten noch eine Stunde spielen können, wir hätten wohl kein Tor mehr gemacht", formulierte es Marcel Schug. Besonders die Stürmer hatten es von Beginn an schwer. Ein schöner Volleyschuss von Sammer Mozain war so ziemlich die einzige torgefährliche Aktion, die 3200 Zuschauer im Ludwigspark in der ersten halben Stunde zu sehen bekamen. Nach 36 Minuten schien der Bann dann gebrochen: Flanke Mozain, Kopfball des völlig freistehenden Nico Weißmann - das 1:0. Sechs Minuten später hätte die Partie entschieden sein können. Manuel Groß hakelte im Strafraum Petry von den Beinen, Schiedsrichter Alexander Schlutius (Germesheim) fand die Aktion aber nicht strafwürdig. So kamen die Gäste kurz vor der Pause zum Ausgleich. Zunächst klärte Alexander Otto auf Kosten eines Eckballs. "Der Ball kam rein, ich bin raus, komme aber nicht dran", schilderte Torwart Tobias Rott den Gegentreffer aus seiner Sicht, "dann flipperte der Ball durch den Strafraum." Slobodan Kresovic war dann letzte Station des Spielgeräts vor Überschreiten der Torlinie - das 1:1 (44.). Trotz klarer Feldüberlegenheit und geschätzten 75 Prozent Ballbesitz blieben auch nach dem Wechsel Saarbrücker Chancen Mangelwahre. Trainer Ferner reagierte, nahm mit Mozain, Petry und Nazif Hajdarovic den kompletten Sturm vom Feld, brachte dafür Schug, Gregory Strohmann und den langen Philip Wollscheid. Doch auch die "Brechstange" (O-Ton Ferner zum Einsatz von Abwehrspieler Wollscheid im Sturmzentrum) brachte am Samstag keinen Erfolg. "Wir haben alles versucht, aber mit untauglichen Mitteln", sagte Ferner bei der Pressekonferenz, "aber wenn wir uns von einem solchen Spiel aus der Bahn werfen lassen würden, gehörten wir nicht da hin, wo wir stehen." Nämlich noch immer zwölf Punkte vor Verfolger FC Homburg.

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