Gewinnen, aber nicht mit der Brechstange

Güdingen. "Als Saarländer nehmen wir natürlich den Schwenker mit nach Köln", meint Frank Skowronek grinsend, "dann laden wir die Finnen ein - mit Lyoner, Schwenker und Merguez"

 Sechs der acht Squash-WM-Teilnehmer vom SC Heidenkopf: Peter Ries, Heike Britten, Jörg Schneider, Frank Skowronek, Detlef Keffer und Klaus Maas (von links). Foto: Wieck

Sechs der acht Squash-WM-Teilnehmer vom SC Heidenkopf: Peter Ries, Heike Britten, Jörg Schneider, Frank Skowronek, Detlef Keffer und Klaus Maas (von links). Foto: Wieck

Güdingen. "Als Saarländer nehmen wir natürlich den Schwenker mit nach Köln", meint Frank Skowronek grinsend, "dann laden wir die Finnen ein - mit Lyoner, Schwenker und Merguez". Am Samstag ist der Squash-Spieler aus Saarbrücken mit seinen sieben Teamkameraden vom SC Heidenkopf nach Köln gereist, wo in dieser Woche die Senioren-Squash-Weltmeisterschaften stattfinden, "und dort wollen wir so viel mitmachen, wie es nur geht", klärt Detlef Keffer auf.Sportlich geht es den meisten nur darum, dabei zu sein. "Der olympische Gedanke zählt", findet Keffer aus Hülzweiler, der bei der Ü45 an den Start geht. Skowronek hat sich hingegen schon ein paar Ziele gesetzt. "Ich würde gerne die dritte Runde erreichen", erklärt der erfahrene Ü40-Spieler, der schon bei den Weltmeisterschaften in Neuseeland und in Südafrika dabei war. "Bei der vergangenen WM wurde ich 21. von 128 Teilnehmern." Skowronek hat auch das Haus in Köln organisiert, wo er, Keffer, Peter Ries, Heike Britten, Herbert Britten, Klaus Maas, Bernard Burghardt und Jörg Schneider mit anderen Squash-Begeisterten aus Nürnberg, Hannover und Frankfurt unterkommen. Für die saarländische Clique ist Squash gar nicht mehr aus dem Leben zu denken. "Jeder von uns ist schon mindestens seit 20 Jahren dabei", erklärt Detlef Keffer. Und langweilig wird es ihnen nie. "Der Reiz am Squash ist das Duell Mann gegen Mann. Es liegt an mir selbst, ein Spiel zu gewinnen", meint Klaus Maas aus Saarbrücken, "und man kann sich schön auspowern, es macht den Kopf frei". Und das ist noch lang nicht alles, wie der Saarbrücker Peter Ries findet: "Man hat relativ schnell ein Erfolgserlebnis, deshalb bin ich auch dabei geblieben. Obwohl ich eigentlich erst 14 Jahre lang auf eigene Faust gespielt habe, bevor ich hierher gekommen bin. Da gab es zwar schon eine gewisse Steigerung, aber die richtige kam erst mit dem Verein." Dort trainiert er mit den anderen WM-Teilnehmern immer donnerstags. "Wenn wir uns auf ein großes Turnier vorbereiten, trainieren wir auch fünf Mal in der Woche", erklärt Frank Skowronek, "dann spielen wir Squash, gehen laufen, tun was für die Fitness und stärken die Rückenmuskulatur". Sie bereiten sich vor wie die Aktiven - aber einen kleinen Unterschied gibt es dann doch. "Die Senioren besitzen auch Gelassenheit. Wir wollen zwar gewinnen, aber nicht mit der Brechstange", sagt Detlef Keffer und lacht.Die Wettkämpfe in Köln beginnen heute und dauern bis Samstag an. "Die Vielfalt der Nationen ist schon spannend", freut sich Heike Britten (Siersburg), die mit ihrem Mann zur WM fährt, "da kommen Japaner, Mexikaner, Finnen . . . das ist schon Wahnsinn, was für Wege die auf sich nehmen". Das hätte ihr Kamerad allerdings auch gerne getan. "Schade, dass die WM in Deutschland ist", grinst Skowronek, "Köln ist zwar ganz nett, aber ich wollte schon immer mal nach Argentinien und hoffe noch auf Buenos Aires. Die nächste WM ist immerhin in London."Und bis dahin weiß sich die Truppe vom SC Heidenkopf auch im deutschen Köln zu vergnügen. "Wir werden natürlich die Altstadt unsicher machen", erzählt Keffer, "wir holen auch unsere Motorräder mit". Und ja, sie wolle den Finnen ja noch zeigen, wie man als Saarländer schwenkt.

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