Gewerkschaft ehrt Bergleute

Neunkirchen/Nahe. Fast im Gleichschritt mit dem Ende des Bergbaus im Saarland am 30. Juni verabschieden sich auch nach und nach viele IG BCE-Ortsgruppen. Hauptgrund dafür ist in vielen Gruppen die Überalterung der Gewerkschaftsmitglieder und der fehlende Nachwuchs

 Alfred Jung, Bernhard Weber, Maria Weber, Bernd Wilhelm und Thomas Kalbe (von links) bei der Ehrung. Foto: Frank Faber

Alfred Jung, Bernhard Weber, Maria Weber, Bernd Wilhelm und Thomas Kalbe (von links) bei der Ehrung. Foto: Frank Faber

Neunkirchen/Nahe. Fast im Gleichschritt mit dem Ende des Bergbaus im Saarland am 30. Juni verabschieden sich auch nach und nach viele IG BCE-Ortsgruppen. Hauptgrund dafür ist in vielen Gruppen die Überalterung der Gewerkschaftsmitglieder und der fehlende Nachwuchs. "Wir haben noch 21 Mitglieder, die nicht mehr jünger werden", stellte der Vorsitzende der Ortsgruppe Neunkirchen/Nahe, Alfred Jung, fest. Deshalb sind Fusionen unumgänglich geworden und stehen nun bevor.Die Gewerkschafter von Neunkirchen/Nahe schließen sich mit den Kollegen aus Selbach und Eiweiler zusammen. "Früher sind die Leute aus Selbach und Eiweiler nach Neunkirchen in die Kirche gekommen. Man kennt sich schon lange", sagte Jung. Wegen der räumlichen Entfernung wäre für die Neunkircher Gewerkschafter der Beitritt in eine große Fusion mit allen Ortsgruppen in der Gemeinde Nohfelden nicht in Frage gekommen. "Wir haben versucht, darauf vom Schreibtisch aus keinen Einfluss zu nehmen", erklärte Thomas Kalbe, Sekretär der IG BCE Saarbrücken. Wichtig sei in erster Linie die Bildung von Ortsgruppen, in denen sich die Leute kennen. Die Ortsgruppe Neunkirchen/Nahe, Selbach und Eiweiler zählt dann rund 60 Mitglieder. Bis zum Oktober dieses Jahres sollen die Vorstände in den neuen und größeren Ortsgruppen gewählt sein. "Wir haben bezüglich der Fusionen im Vorfeld viele Gespräche geführt. Für die Entscheidung gibt es ein breites Verständnis", teilte Kalbe mit.

Das politisch gewollte Ende des Steinkohlebergbaus im Saarland bedeute auch Veränderungen auf dem Energiemarkt. "Ein Zuwachs an neuen Mitgliedern schafft aber nicht den Ausgleich, den der Verlust der Bergbaus mit sich bringt", rechnete Kalbe vor. Dies seien Probleme, mit denen man in Zukunft als Gewerkschaft zu kämpfen habe. "Doch wir sind in einer Gewerkschaft organisiert, die nicht nach dem Staat ruft", betonte der Sekretär. Selbst während der Wirtschaftskrise sei es gelungen, durch Tarifabschlüsse die Beschäftigten in den Betrieben zu halten. Neben Rück- und Ausblick wurden drei ehemalige Bergmänner für ihre langjährige Treue ausgezeichnet.

Für 60 Jahre Mitgliedschaft erhielt Bernhard Weber eine Urkunde und ein kleines Präsent. Seit 50 Jahren ist Reinhold Weber Mitglied in der Gewerkschaft. Für den erkrankten Jubilar nahm seine Ehefrau Maria die Urkunde im Empfang. Bernd Wilhelm wurde für eine 40-jährige Mitgliedschaft geehrt.

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