Gewaltsames Ende des Bürgerkriegs hat die Probleme nicht gelöst

Colombo. Sri Lanka bleibt ein gebeuteltes Land. Vom Tsunami Ende 2004 war der Inselstaat vor Indien neben Indonesien mit am stärksten betroffen. Die Flut riss zirka 31 000 Menschen in den Tod, an die 800 000 verloren ihr Zuhause an der Küste. Was auch Millionen an spontanen Spenden für den Wiederaufbau nicht kitten konnten, ist die Zerrissenheit der Gesellschaft

Colombo. Sri Lanka bleibt ein gebeuteltes Land. Vom Tsunami Ende 2004 war der Inselstaat vor Indien neben Indonesien mit am stärksten betroffen. Die Flut riss zirka 31 000 Menschen in den Tod, an die 800 000 verloren ihr Zuhause an der Küste. Was auch Millionen an spontanen Spenden für den Wiederaufbau nicht kitten konnten, ist die Zerrissenheit der Gesellschaft. Hier setzt das Kinderdorf Little Smile Zeichen der Versöhnung und praktiziert das Zusammenleben aller Volks- und Religionsgruppen. Seit mehr als einer Generation rollte Welle auf Welle der Gewalt über das arme Land. Der schwelende Bürgerkrieg zwischen singhalesischer Mehrheit und tamilischer Minderheit hat über 25 Jahre mehr als 75 000 Menschen das Leben gekostet. Anfang 2008 hat der als Hardliner bekannte Präsident Mahinda Rajapakse den ohnehin brüchigen Waffenstillstand von 2002 mit den Rebellen aufgekündigt, um sie in die Knie zu zwingen. Dies ist dem Militär unter General Sarath Fonseka nach großem Blutvergießen vergangenen Mai gelungen. Im Heischen um den Ruhm, wem der Sieg zu verdanken ist, haben sich beide überworfen. Nun will Fonseka wohl bei der nächsten Präsidentenwahl gegen Rajapakse antreten.Ausnahmezustand bis heuteFonsekas Klage, seine Leibwache sei zu klein, zeigt, dass die Feindseligkeiten zwischen den Volksgruppen mit dem Sieg nicht aus der Welt sind. Im tamilischen Siedlungszentrum im Norden Sri Lankas ist weiter Ausnahmezustand. Laut Nachrichtenagentur AFP hatte der Krieg 288 000 Zivilisten aus den Dörfern vertrieben. Die Regierung pferchte sie in Internierungslagern hinter Stacheldraht: heute noch 136 000. Die erbärmlichen Bedingungen werden international kritisiert. Erst seit 1. Dezember dürfen sie ein- und ausgehen, bis ihre Umsiedlung ansteht. Als einer von wenigen Hilfsorganisationen erlaubt der Staat Little Smile, in Krisenregionen zu arbeiten. kni

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