Gewaltige Orgel ergänzt filigrane Violine

Völklingen. Nachtigallen singen, Amseln schlagen, Wasserquellen plätschern: Pfingstjubel nahmen Anne Christina Neuberger (Foto: Veranstalter), Violine, und Reinhard Ardelt, Orgel, beim Konzert in der Versöhnungskirche am Samstagabend vorweg - mit der Ausdruckskraft instrumentaler Bilder

Völklingen. Nachtigallen singen, Amseln schlagen, Wasserquellen plätschern: Pfingstjubel nahmen Anne Christina Neuberger (Foto: Veranstalter), Violine, und Reinhard Ardelt, Orgel, beim Konzert in der Versöhnungskirche am Samstagabend vorweg - mit der Ausdruckskraft instrumentaler Bilder.Ungewöhnlich viele Zuhörer waren gekommen, weil der Freundeskreis für Musik in der Versöhnungskirche zum Stammpublikum seine Gold- und Diamantkonfirmanten eingeladen hatte. Sie hörten zunächst das strahlende C-Dur-Präludium von Georg Böhm. Norddeutscher Hochbarock, expressiv, ausladend, melodisch - wie geschaffen für die große Walcker-Schuke-Orgel der Versöhnungskirche, die unter den Händen ihres langjährigen Kantors Ardelt ihren eigenen Zauber entwickelt. Noch schöner zu hören in Oliver Messiaens "Pfingstmesse", in einem etwa neunmütigen Auszug "Gesang der drei Jünglinge", in dem es heißt: "Ihr Wasserquellen, preiset den Herrn, ihr Vögel des Himmels, preiset den Herrn."

Wie an geheimnisvollen Fäden zog der Organist hier die Register, während es bei den zwei Hauptwerken des Abends galt, Zurückhaltung zu üben. Schließlich trat, in Joseph Gabriel Rheinbergers "Ouvertüre op. 150/6 der "Titan Orgel" gegen die filigrane Ausdruckskraft der Violine von Anna Christina Neuberger an. Wobei das Wort "gegen" der falsche Begriff ist: Wunderschön ergänzten sich hier die beiden so unterschiedlichen Instrumente, ihre eigene - luftige - Burg zu bauen.

Kein anderer als Johann Sebastian Bach wusste dies auch zu schätzen. Von ihm stammt die Sonate G-Dur für Violine und Cembalo. Ardelt spielte sie hier auf dem Orgelpositiv aus dem früheren Bestand der Kirche der Hermann-Röchling-Höhe. Ein Glücksfall, erlaubt doch die Kombination dieses kleinen Instrumentes (im Gegensatz zur großen Walker-Schuke-Orgel) regelrechte Kammermusik, die, wie hier, in der riesigen Versöhnungskirche hervorragend zur Geltung kam. Dafür gab es dann auch viel Applaus der begeisterten Zuhörer! et

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