Gesundheit im Saarland Weniger Atemwegserkrankungen durch Corona-Hygienevorschriften

Saarbrücken · AOK legt fürs Saarland Gesundheitsbericht fürs erste Halbjahr vor

Saarbrücken (ml) Die wegen Corona angeordneten Hygienemaßnahmen haben dazu geführt, dass im ersten Halbjahr deutlich weniger Saarländer wegen Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig geschrieben wurden als im vergleichbaren Zeitraumes des Vorjahres. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsbericht der AOK. Im ersten Halbjahr 2021 waren 10,8 Prozent der Fälle von Arbeitsunfähigkeit auf Erkrankungen der Atemwege zurückzuführen,  im Vorjahr waren es hingegen 22,9 Prozent.

Den höchsten Anteil an allen Fällen von Arbeitsunfähigkeit hatten Muskel-Skelett-Erkrankungen (17,3 Prozent). Acht Prozent der Fälle gingen auf Verletzungen zurück, 6,4 Prozent auf Verdauungsprobleme. Nach Angaben der AOK, der mit rund 80 000 Versicherten mitgliederstärksten Krankenkasse im Saarland,  hatten sich 5,7 Prozent der Beschäftigten im ersten Halbjahr 2021 krank gemeldet. Im ersten Halbjahr des Vorjahres waren es 6,5 Prozent. Im Bundesgebiet lag der Krankenstand aller AOK-Mitglieder im ersten Halbjahr 2021 bei 5,1 Prozent, im Jahr zuvor bei 5,7 Prozent.

„Da die AOK Arbeitnehmer und Auszubildende aus allen Branchen versichert, können diese Zahlen durchaus als Maßstab für die gesamte Wirtschaft im Saarland angesehen werden“, erklärte Martina Niemeyer, die Vorstandsvorsitzende der AOK.

Der Anteil der Kassenmitglieder, die sich einmal oder mehrfach krank meldeten, betrug im ersten Halbjahr 36,1 Prozent. Im Jahr 2020 lag dieser Wert bei 42,8 Prozent. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Fall lag bei 15,3 Kalendertagen. Statistisch gesehen war in Betrieben im Saarland im ersten Halbjahr 2021 jedes AOK-Mitglied 10,3 Tage arbeitsunfähig. Am längsten krank geschrieben waren Beschäftigte mit Muskel-Skelett- sowie psychischen Problemen.

7,4 Prozent der Fälle von Arbeitsunfähigkeit (AU) dauern mehr als sechs Wochen. Diese Langzeiterkrankungen verursachten 49,2 Prozent aller AU-Tage. In 32,7 Prozent der Fälle von Arbeitsunfähigkeit fehlen die Betroffenen maximal drei Tage. Am häufigsten sind Beschäftigte der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahre krankgeschrieben. Ihr Anteil liegt bei 12,4 Prozent. Frauen sind genauso oft betroffen wie Männer.

Den höchsten Krankenstand wies die Branche Energie/Wasser/Entsorgung  (7,7 Prozent) vor der öffentlichen Verwaltung (7,3 Prozent) auf. Die wenigsten Krankmeldungen kamen aus der Land- und Forstwirtschaft (3,8 Prozent) sowie aus den Banken und Versicherungen (4,1 Prozent).  Am wenigsten waren im ersten Halbjahr Beschäftigte im Regionalverband Saarbrücken krank gemeldet (5,2 Prozent). Im Kreis Merzig-Wadern waren es 5,4 Prozent, in den Kreisen Saarlouis und Saarpfalz jeweils 5,9 Prozent, im Kreis St. Wendel 6,2 Prozent und im Kreis Neunkirchen 6,4 Prozent.

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