Gesucht: Sisyphos, made in saarbrigge

Das war ein ganz schön irrer Typ, dieser Herr Sisyphos. Damals, als die Griechen noch Helden und nicht bloß Schuldner waren, hat er sich als Mensch die Frechheit rausgenommen, dem Flussgott einen geheimen Geheimplan des Göttervaters Zeus zu verraten. Dann hat er es geschafft, den Tod, den ihm Zeus daraufhin auf den Hals hetzte, betrunken zu machen und zu fesseln

Das war ein ganz schön irrer Typ, dieser Herr Sisyphos. Damals, als die Griechen noch Helden und nicht bloß Schuldner waren, hat er sich als Mensch die Frechheit rausgenommen, dem Flussgott einen geheimen Geheimplan des Göttervaters Zeus zu verraten. Dann hat er es geschafft, den Tod, den ihm Zeus daraufhin auf den Hals hetzte, betrunken zu machen und zu fesseln. Nur weil der Kriegsgott, der Schlachten ohne den Tod langweilig fand, nun sauer wurde, landete Herr Sisyphos dann doch noch in der Unterwelt. Dort überlistet er aber den Totengott, entkam und genoss noch etwas das Leben in der Menschenwelt - bevor es dem Tod (diesmal vor Alkohol gewarnt) zu bunt wurde und er ihn sich holte, den Sisyphos.Mit "Ruhe in Frieden" war dann allerdings nichts. Zur Strafe musste "der verschlagenste aller Menschen" nämlich immer wieder einen Felsblock den Berg raufrollen. Kurz bevor er oben ankam, rollte der Stein nach unten - und das Ganze begann von vorne. Sisyphos-Arbeit nennen wir Sterblichen daher Arbeit, die nicht enden will, so sehr man sich auch ins Zeug legt.

Der Verein für Handel und Gewerbe sucht nun einen Saarbrücker Sisyphos. Die geniale Idee lautet: Einen mit 1000 Euro dotierten Preis soll einer bekommen, der sich jeden Tag aufs Neue uneitel und mit Freude für diese Stadt ins Zeug legt. Mit dem Tod muss der Preisträger nicht saufen. Aber wenn er einen göttliche Plan verraten könnte (etwa wie man die Stadtkasse saniert oder es schafft, die Stadt vom Hundekot zu befreien) wäre er nicht nur ein Preisträger, er wäre ein Held.

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