Gespart wird erst im nächsten Jahr

Trier. Wäre das Trierer Bistum ein ganz normales Unternehmen, hätte es inzwischen ein dickes Problem. Schon das vierte Jahr in Folge können Generalvikar Georg Holkenbrink und seine Finanzchefin Kirsten Straus den Haushalt nur ausgleichen, in dem sie ans Ersparte gehen

 Wenig zu lachen was die Finanzen angeht, wird der Trierer Bischof Stephan Ackermann ab 2013 haben. Dann wird gespart. Foto: dpa

Wenig zu lachen was die Finanzen angeht, wird der Trierer Bischof Stephan Ackermann ab 2013 haben. Dann wird gespart. Foto: dpa

Trier. Wäre das Trierer Bistum ein ganz normales Unternehmen, hätte es inzwischen ein dickes Problem. Schon das vierte Jahr in Folge können Generalvikar Georg Holkenbrink und seine Finanzchefin Kirsten Straus den Haushalt nur ausgleichen, in dem sie ans Ersparte gehen. Um knappe 24 Millionen Euro übersteigen die Ausgaben des Bistums in diesem Jahr die Einnahmen von geschätzt 343 Millionen Euro. Hätte das Bistum nicht ein sattes Finanzpolster von rund 200 Millionen Euro, müsste es entweder Schulden machen oder Insolvenz anmelden.

Gemeinden sollen sparen

Damit die noch millionenschwere Rücklage nicht immer weiter abschmilzt, haben die Verantwortlichen im Generalvikariat ein Sparpaket geschnürt, das den Haushalt bis Ende 2016 um insgesamt 30 Millionen Euro entlasten soll. Weitere zehn Millionen Euro sollen in den Folgejahren eingespart werden.

Wo genau der Rotstift angesetzt werden soll, will der Generalvikar erst im nächsten Monat verraten. Klar ist: Den größten Sparbeitrag sollen mit rund elf Millionen Euro die Kirchengemeinden leisten. Aber auch bei den Kindertageseinrichtungen und der Erwachsenbildung soll kräftig gespart werden.

"Die Entscheidungen werden in manchen Feldern schmerzhaft sein", kündigte der Generalvikar bei der gestrigen Vorstellung des Haushaltsplans an. Konkreter wollte sich Georg Holkenbrink aber nicht äußern. Größter Hauptausgabenblock ist mit 216 Millionen Euro immer noch das Personal. Größter Einnahmeposten ist mit 254 Millionen Euro die Kirchensteuer.

Weniger Steuer-Einnahmen

Zuletzt stiegen die Einnahmen leicht, vor allem wegen der guten wirtschaftlichen Entwicklung. Künftig dürfte das Bistum schon allein wegen der demografischen Entwicklung und dem Rückgang der Gläubigenzahlen (derzeit: knapp 1,5 Millionen) weniger Kirchensteuern einnehmen. Vor vier Jahren waren es noch 265 Millionen Euro und damit elf Millionen Euro mehr als in diesem Jahr.

Während das Sparpaket erst ab 2013 greifen soll, will das Bistum in einigen Bereichen noch in diesem Jahr investieren. Allein für die Heilig-Rock-Wallfahrt sind demnach Sachkosten von 3,5 Millionen Euro eingeplant. "Die Sache ist uns das wert, auch in Zeiten geringer werdender Mittel", rechtfertigte Generalvikar Georg Holkenbrink die Ausgabe.

Zudem investiere das Bistum im laufenden Haushaltsjahr 2012 jeweils rund eine Million Euro in die Begleitung und Unterstützung von Ehrenamtlichen sowie in den Aufbau von Dienstleistungen, die die Kirchengemeinden von Verwaltungsarbeiten entlasten sollten.

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