Geschichten aus dem Bergbauleben

Niederwürzbach. Gelebte Solidarität und lebendige Ökumene gepaart mit Kultur konnte man am vergangenen Sonntag in der katholischen Kirche St. Hubertus in Niederwürzbach erleben

 Die Sänger des Saarknappenchores (hier zu sehen) und die Musiker des Zupforchesters Niederwürzbach spielten mit einem Benefizkonzert in der Pfarrkirche St. Hubertus über 1200 Euro ein. Der Erlös ist zu gleichen Teilen für die Lourdes-Grotte und die Sanierung der evangelischen Kirche bestimmt. Foto: Cornelia Jung

Die Sänger des Saarknappenchores (hier zu sehen) und die Musiker des Zupforchesters Niederwürzbach spielten mit einem Benefizkonzert in der Pfarrkirche St. Hubertus über 1200 Euro ein. Der Erlös ist zu gleichen Teilen für die Lourdes-Grotte und die Sanierung der evangelischen Kirche bestimmt. Foto: Cornelia Jung

Niederwürzbach. Gelebte Solidarität und lebendige Ökumene gepaart mit Kultur konnte man am vergangenen Sonntag in der katholischen Kirche St. Hubertus in Niederwürzbach erleben. Der Saarknappenchor der RAG Deutsche Steinkohle und das Zupforchester des Spiel- und Wanderclubs Niederwürzbach gaben ein Benefizkonzert, um mit dessen Erlös zu gleichen Teilen die Lourdes-Grotte und die Sanierung der evangelischen Kirche im Ort zu unterstützen.Gut gefüllt war die katholische Kirche, als Pastoralreferent Steffen Glombitza die Besucher begrüßte: "Heute ist ein besonderer Tag. Es ist vielleicht der Höhepunkt des Jahres." Wie wichtig Musik für den Einzelnen sein kann, machte er anhand eines Zitats von Jimi Hendrix deutlich, der Musik als seine Religion ansah. Die Skulpturen der heiligen Cäcilia als Patronin der Kirchenmusik, der heiligen Barbara als Beschützerin der Bergleute und des heiligen Hubertus als Schutzpatron der örtlichen Kirche seien hier vereint, um von ihren angestammten Plätzen an der Kirchenwand das ökumenische Konzert zu erleben. Sowohl für sie als auch die Gäste dieses Konzertes waren musikalische Leckerbissen dabei. "Musik erhebt die Seele", war sich Glombitza sicher und hatte nicht zu viel versprochen, denn die Beiträge des örtlichen Zupforchesters waren Balsam für die Ohren. Gezupfte Harmonien gab es mit dem "Capriccio in h-Moll" von Michael Wagner sowie mit der "Sonata VI" von Valentin Roeser und einem japanischen Stück. Mit einer kurzen ökumenischen Meditation und der Geschichte der heiligen Barbara wurden die Zuhörer auf den Saarknappenchor eingestimmt, der mit einem Hymnus über diese Schutzheilige in die Kirche Einzug hielt. Stimmgewaltig erzählten die Sänger mit lauten und leisen Tönen Geschichten aus dem Bergmannsleben mit all seinen Facetten. Großen Raum nahmen auch Spirituals ein, denn "wem gelänge es besser, Brücken zwischen weltlicher Musik, christlichem Glauben und dem Bergbau zu schlagen als dem Saarknappenchor", wie Petra Linz, Ortsfraktionsvorsitzende der Niederwürzbacher SPD und Mitarbeiterin der RAG, treffend bemerkte. Wehmütig würde man nun nach 250 Jahren auf den zu Ende gehenden Bergbau schauen und auf die Bergleute, die voller Stolz auf ihren Beruf für Wärme und Energie sorgten. Sie hoffe, dass der Chor über das Ende des saarländischen Steinkohlenbergbaus hinaus Bestand hat. Denn die Sänger mit ihrem Repertoire seien gute Botschafter des Bergbaus und des Saarlandes.

Dass sie gewillt sind, weiterzumachen und ihre Stimmen das Zeug dazu haben, auch bei anderen Gelegenheiten für Unterhaltung zu sorgen, bewiesen die musikalischen Bergbaurepräsentanten nach dem Konzert beim Treffen mit ihren Kollegen vom Zupforchester in einer nahe gelegenen Gaststätte. Hier wurde auch der mittlerweile ausgezählte Erlös aus dem vorangegangenen Konzert in Höhe von insgesamt 1209 Euro zu gleichen Teilen an Kurt Schwarz für die Lourdes-Grotte und an Presbyter Rolf Meiers für die evangelische Kirche übergeben.

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