Geschichte und Naturdenkmäler

Tragische Geschichten, Natur und Kulturlandschaft bietet der neue Wanderweg "Der Gisinger". Geschaffen von der Gisinger Dorfgemeinschaft verknüpft er bestehende Premiumwege und ergänzt das Netzwerk der "Traumschleifen".Leichter Nebel hängt am Sonntagvormittag zwischen den Bäumen. Vom herbstlichen Laubdach tröpfelt es auf schmale Wege herab

Tragische Geschichten, Natur und Kulturlandschaft bietet der neue Wanderweg "Der Gisinger". Geschaffen von der Gisinger Dorfgemeinschaft verknüpft er bestehende Premiumwege und ergänzt das Netzwerk der "Traumschleifen".Leichter Nebel hängt am Sonntagvormittag zwischen den Bäumen. Vom herbstlichen Laubdach tröpfelt es auf schmale Wege herab. Die führen hoch oberhalb des Wallerfanger Sonnentals durch einen wild wuchernden Wald, rund zwei Kilometer vom Endpunkt der Wanderung entfernt. Begonnen hatte die fast vierstündige Tour in der Frühe am westlichen Ortsrand von Gisingen. Dabei führte Thomas Arweiler die rund 50 Teilnehmer auf dem neuen Wanderweg "Der Gisinger" etwa zwölf Kilometer lang über Wiesen und Felder, durch Wald und an Naturdenkmälern vorbei. Reben wurden am Weinbach angebaut, weiß Thomas Arweiler.

An der Weiheranlage im Westen von Gisingen weist die Staumauer einer früheren Mühle auf alte Formen der Energieerzeugung hin. Nicht weit entfernt komme die künftige Biomasseanlage zu liegen, sagt Arweiler. Der Anstieg auf den 376 Meter hohen Gallenberg führt zum höchsten Punkt der Strecke. Oben wurden im vergangenen Jahrhundert Kalk und Gips abgebaut. Weithin sichtbar steht dort nun der 57 Meter hohe Betonmast einer Mobilfunkfirma als Zeichen moderner Zeiten. Bei gutem Wetter geht der Blick bis zur Halde bei Ensdorf. Die Kühltürme von Cattenom stehen im Nordwesten am Horizont, im Süden ragen die dünnen Sendemasten bei Berus in den Himmel. Weiter geht es Richtung Hemmersdorf, dann über Streuobstwiesen gen Siersburg und in den Gemeindewald nördlich von Gisingen hinein. Dort hat kalkhaltiges Wasser an einem Hang treppenähnliche Strukturen gebildet. Und rund 600 Meter vom Ortsrand entfernt liegt der Leitersteiner Born. Diese Brunnenanlage war früher die einzige eisfreie Wasserstelle in Winterzeiten.

An der tief eingeschnittenen "Pastorsgrät" erzählt Arweiler die tragische Geschichte des Itzbacher Pastors Hubert Hoffmann. Auf dem nächtlichen Heimweg von Gisingen stürzte der im September 1857 zehn Meter tief in den Tod.

Hangabwärts liegt ein mächtiger Kalksteinblock im Wald, die "Grott". Eine Tropfsteinhöhle mit Mariengrotte war dort drin. Viele Prozessionen kamen hierher, auch nach dem Einsturz der Decke in den 1930er Jahren.

Von der mit etwa 220 Meter tiefsten Stelle im "Gisinger Loch" geht es immer steiler hinauf zum Golfplatz und südlichen Ortsrand von Oberlimberg. Oben liegt der tiefe Landgraben, der einmal Teil einer keltischen Anlage war. Dann folgen rund zwei Kilometer Wald oberhalb des Sonnentales und Felder im Osten von Gisingen. Für den neuen Wanderweg, sagte Ortsvorsteherin Ulrike Heffinger, seien vor allem Richard Matyssek und Thomas Arweiler wichtig gewesen. "Der Gisinger" verbindet die "Hirn-Gallenberg-Tour" bei Rammelfangen und den "Idesbachpfad" bei Siersburg. Insgesamt ist er Teil der "Traumschleifen", einem Netzwerk aus Premiumwanderwegen zwischen Rhein, Mosel, Nahe, Saar. Zertifiziert werden soll "Der Gisinger" im März 2013.

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