Geschäftsleute wollen Kräfte bündeln

Heusweiler · Nach dem Aus des Verkehrsvereins spricht die Heusweiler Geschäftswelt nicht mehr mit einer gemeinsamen Stimme. In einer SZ-Umfrage halten die meisten Gewerbetreibenden die Neugründung einer "Interessengemeinschaft" für sinnvoll.

Heusweiler. 60 Jahre bemühten sich Heusweiler Gewerbetreibende, im Verkehrsverein ihre Angebote an Waren und Dienstleistungen mit besonderen Verkaufs- und Werbeaktionen ins rechte Licht zu rücken.Bestes Beispiel waren die Schluck- und Schleckertage mit ihrem reichhaltigen kulinarischen Angebot. Dieses von ideenreichen und engagierten Geschäftsleuten wie Friedel Lambeng auf die Beine gestellte Fest lockte in seinen Glanzzeiten bis zu 50 000 Besucher in den Ort. Auch die verkaufsoffenen Sonntage früherer Zeiten verliefen stets zur Zufriedenheit der Geschäfte. Das Geheimnis des Erfolges: Damals zogen alle an einem Strang. Das Ende der Gemeinsamkeit ist bekannt. Die Saarbrücker Zeitung fragte Heusweiler Gewerbetreibende, ob sie einen eigenen Verein sinnvoll finden.

Peter Stuhlsatz vom gleichnamigen Fischhandel meinte: "Heusweiler Kaufleute sollten in Verbindung mit der Gemeinde wieder eine eigene Interessengemeinschaft gründen. Heute ist der Aufwand bei der Vorbereitung von gebündelten Aktionen für einzelne Geschäfte viel zu hoch. Ein eigener Verein kann zum Beispiel die Genehmigungsverfahren für ein Fest effektiver und für seine Mitglieder kostengünstiger erledigen. Eine zentrale Steuerung bringt nur Vorteile."

Auch Gertrud Peter vom Blumenhaus Raber glaubt, dass ein Gewerbeverein in Heusweiler sinnvoll ist: "Die Tatsache, dass schon mein Vater Josef Mitglied im Verkehrsverein war beweist, dass wir eine solche Organisation für notwendig halten. Gemeinsame Aktionen wie verkaufsoffene Sonntage haben uns immer Vorteile gebracht."

Christa Maurer vom erst im Mai eröffneten "Caffe Thome" in der Trierer Straße spricht sich für den Zusammenschluss von Geschäftsleuten in einem eigenen Verein aus, damit es wieder gezielte gemeinsame Aktionen gibt. Wörtlich sagt sie: "In Heusweiler wird in dieser Richtung sowieso viel zu wenig gemacht."

Der Inhaber der Buchhandlung Anton Schmidt, Wolfgang Schmidt, glaubt, dass bei einem neuen Gewerbeverein nicht unbedingt nur Kaufleute, sondern auch selbstständige Handwerker, Rechtsanwälte, Ärzte, Apotheker und andere Dienstleister ins Boot geholt werden sollten, denn: "Alle haben doch ein Interesse, Heusweiler mit einer optimalen Darstellung noch attraktiver zu machen."

Thomas Kannengießer vom gleichnamigen Digitalen Fotolabor ist nicht von der Notwendigkeit eines Gewerbevereins überzeugt, wenn er feststellt: "Mir bringt die Mitgliedschaft in einem solchen Verein kaum Vorteile. Verkaufsoffene Sonntage waren einmal attraktiv, als die Geschäfte wochentags noch um 18 Uhr schließen mussten. Damals konnten Familien sonntags gemeinsam zum Einkaufsbummel. Heute haben solche Aktionen nur noch einen Werbeeffekt."

Max Häusler vom Blumenhaus Spatzl votiert für einen neuen Verein der Geschäftsleute und würde auch Mitglied werden. Jürgen L. Steinebrey von Augenoptik Steinebrey war seit 1974 Mitglied im alten Verkehrsverein und macht sich heute für die Neugründung eines ähnlichen Vereins stark. Er berichtet: "Derzeit laufen Überlegungen in diese Richtung. Es ist ganz wichtig für den Ort, dass die Gewerbetreibenden ihre Interessen bündeln und mit einer Stimme reden."

Wirt Uwe Arnholt vom "Alten Wirtshaus" kündigt an: "Einem funktionieren Gewerbeverein, in dem alle Gewerbezweige eine Stimme haben, werde ich beitreten." Franco Cossutta vom Restaurant Casa da Franco würde die Neugründung eines Vereins der Geschäftsleute begrüßen, da alle zu einer großen Gemeinschaft gehörten.

Andreas Lambeng vom Autohaus Lambeng denkt ähnlich, wenn er seine Mithilfe bei der Gründung eines Gewerbevereins in Aussicht stellt. "Wir müssen in Heusweiler unsere Kräfte bündeln", meint der Sohn des früheren, stark engagierten Verkehrsvereinsmitglieds Friedel Lambeng. Foto: aki

Foto: aki

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