Gericht hört Tondokument einer Bluttat

Saarbrücken/Sulzbach. Auf grausame Weise musste eine Altenpflegerin aus Sulzbach-Hühnerfeld sterben, weil der Ex-Freund ihrer Tochter sie für das Scheitern seiner Beziehung verantwortlich machte. In der Nacht zum 5. November 2010 drang der Angeklagte (28) in die Wohnung ein. Dann kam es zu der Bluttat. Vor dem Schwurgericht kam gestern die Ex-Freundin (22) als Zeugin zu Wort

 Der Angeklagte verbirgt vor Gericht sein Gesicht. Foto: jht

Der Angeklagte verbirgt vor Gericht sein Gesicht. Foto: jht

Saarbrücken/Sulzbach. Auf grausame Weise musste eine Altenpflegerin aus Sulzbach-Hühnerfeld sterben, weil der Ex-Freund ihrer Tochter sie für das Scheitern seiner Beziehung verantwortlich machte. In der Nacht zum 5. November 2010 drang der Angeklagte (28) in die Wohnung ein. Dann kam es zu der Bluttat.Vor dem Schwurgericht kam gestern die Ex-Freundin (22) als Zeugin zu Wort. Sie schlief in der Tatnacht in ihrem Zimmer ein Stockwerk höher, wurde durch Geräusche wach, kam zum Nachsehen und wurde Zeugin der Tat. Gestern wurde der Mitschnitt ihres Notrufs vor Gericht abgespielt. Es war die reale Tondokumentation eines grausamen Mordes. 19 Minuten dauert die Aufzeichnung. Man hört schrille Schreie. Ein Polizist: "Hallo! Wie ist Ihr Name?" Weiter Schreien, Weinen, eine Frauenstimme, außer sich vor Schmerz. Die gesprochenen Worte sind kaum verständlich. Der Verteidiger beantragt, die Aufzeichnung durch Experten des Landeskriminalamtes verschriften zu lassen. So könne man möglicherweise über die Emotionen hinaus etwas über das Geschehen erfahren.

Während die Aufzeichnung wiedergegeben wird, macht der Angeklagte Notizen, gelegentlich wischt er sich Schweiß von Händen und Gesicht. Was hier in Bruchstücken zu hören war, wird später von der jungen Frau als Zeugin in Worte gefasst. Sie ist per Videokonferenz zugeschaltet. In der Tatnacht sei sie, durch Rumpeln geweckt, in das Schlafzimmer ihrer Mutter gegangen. Dort wurde sie Zeugin wie ihre Mutter sterben musste. Zunächst habe sie ihren ehemaligen Partner nicht erkannt. Die Person war vermummt. Als sie die Schuhe sah, entstand der Verdacht, erst später hat sie ihn erkannt.

Als die Polizei eintraf, flüchtete der Angeklagte durch den Keller. Wenig später sei er dann aber festgenommen worden, berichtete sie. Heute wird der Prozess fortgesetzt. jht

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